3.8.2014
Der westslowakische Ort Ivanka pri Dunaji liegt an der Stadtgrenze von Bratislava. Hier wurde ein Fußballspiel besucht. Rund 6.000 Menschen leben hier.
Das Schloß wurde in der 2. Hälfte des 18.Jh. als feudales Herrenhaus im Rokoko-Stil errichtet. Im späten 19.Jh. wurde es neogotisch umgebaut, sodass es sich heute in einer architektonischen Stilmischung präsentiert. Nachdem es die letzten adeligen Besitzer verkauften, zogen 1943 Jesuiten ein. 1948 wurde das Anwesen verstaatlicht und diente verschiedenen Zwecken. Seit 2009 ist hier wieder eine religiöse Einrichtung untergebracht.
Die Kirche wurde in der zweiten Hälfte des 18.Jh. an der Stelle von zwei Vorgängerkirchen erbaut.
Im alten Feuerwehrhaus ist heute einen Pizzeria.
Der slowakische Politiker und General Milan Rastislav Štefánik kam hier im Gemeindegebiet von Ivanka pri Dunaji am 4. Mai 1919 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Der angrenzende Flughafen von Bratislava wurde 1993 nach ihm benannt.
1923 wurde an der Absturzstelle ein Denkmal in Form einer Pyramide errichtet und von einem Kreis von Bäumen umgeben (Mohyla generála Milana Rastislava Štefánika). Zwischen 1988 und 1992 sowie 2010 wurde die Anlage renoviert.
Die Steintafel erinnert an den Absturz und Tod von Štefánik und der italienischen Besatzungsmitgliedern des Flugzeugs, das in Triest gestartet war.
Die Ursachen des Absturzes wurden nicht vollständig geklärt. Eine verbreitete Erklärung lautete, dass die tschechoslowakische Flugabwehr das Flugzeug abgeschossen habe, da das das grün-weiß-rote italienische Hoheitszeichen mit dem sehr ähnlich aussehenden ungarischen Hoheitszeichen verwechselt worden wäre. Mit Ungarn befand sich die Tschechoslowakei seit der Abtrennung der Slowakei faktisch im Krieg. Es gibt allerdings auch die Theorie eines politischen Attentats auf Štefánik.
Der Slowake Milan Rastislav Štefánik gilt mit den beiden Tschechen Tomáš Garrigue Masaryk und Edvard Beneš als einer der Gründerväter der Tschechoslowakei. Von deren Gründung 1918 bis zu seinem Tod 1919 war er ihr Kriegsminister. Im Ersten Weltkrieg hatte Štefánik die Tschechische bzw. Tschechoslowakische Legion gegründet und geführt, die auf der Seite Frankreichs, Italiens und vor allem Russlands im Krieg gegen Österreich-Ungarn und für einen tschechoslowakischen Staat kämpften. Nach Kriegsende kämpfte die Legion im russischen Bürgerkrieg mit etwa 60.000 Mann auf Seite der Weißen Armee in Sibirien bis sie das Land 1920 über Wladiwostok verließen.
Heute dient Štefánik auch als Namensgeber und Schanigartendekoration eines hiesigen Kaffeehauses.
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