5.7.2014
Im niederösterreichischen Hainfeld wurde Fußball geschaut und zuvor ein Blick in die Stadt geworfen. Rund 3.600 Menschen leben hier.
Straßenszene
Vom 30. Dezember 1888 bis zum 1. Jänner 1889 fand hier der Hainfelder Parteitag statt, auf dem unter Ägide von Victor Adler die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Österreichs gegründet wurde. Der Gedenkstein zur Erinnerung an die Gründung wurde ursprünglich zur 40-Jahr-Feier im Dezember 1928 enthüllt. Im Jahre 1934 wurde er nach dem Bürgerkrieg des Februar 1934 durch die Heimwehr zerstört. 1948 wurde ein neues Denkmal geschaffen und in der Hauptstraße aufgestellt.
1968 wurde der Gedenkstein mit einer ihn umfassenden Bronze-Tafel ergänzt.
Bei den 100-Jahr-Feiern am 30. Dezember 1988 kam noch ein kleiner Stein-Schrein mit einer Bronze-Abdeckung dazu. In ihm befinden sich zwei Gedenkschriften.
Im Jahr 2008 wurde der Gedenkstein erneuert und mit einer künsterisch gestalteten Stahlkonstruktion im Gedenken an Victor Adler umrahmt.
Der Ort Hainfeld wurde 1888 ausgewählt, da er abgeschieden lag und der Bezirkshauptmann von Lilienfeld als liberal bekannt war, während Selbstorganisation der Arbeiterinnen und Arbeiter anderswo unterdrückt wurde. Die Versammlung fand im damaligen Gasthaus „Zum Goldenen Löwen“ in der Hauptstraße 29 statt.
Heute steht hier ein Wohnhaus aus dem Jahr 1959. Das Gasthaus wurde wie die ganze Stadt Hainfeld am Ende des Zweiten Weltkriegs im April 1945 von der SS zerstört, die am Rückzug „verbrannte Erde“ hinterließ, Häuser sprengte und anzündete. Aus Hainfeld wurde dadurch in den letzten Kriegstagen vor seiner Befreiung am 20.4.1945 die nach dem Bombenziel Wiener Neustadt am zweitmeisten zerstörte Stadt Österreichs im Zweiten Weltkrieg.
Blick aus der Stadt
Es gibt hier noch eines der wenigen existierenden Stadtkinos. 1949 wurde es hier errichtet und 1950 eröffnet. Das Hainfelder Kino ist heute das einzige noch bestehende im Bezirk.
Die gotische Pfarrkirche steht erhöht am Kirchenberg, wo sich früher eine romanische Wehrkirche befand.
Das Rathaus wurde 1906 als Sparkassengebäude errichtet. 1907 mietete sich die Gemeindekanzlei ein. 1945 brannte das Haus aus, als die SS die Stadt in Brand setzte, das Stadtarchiv verbrannte. Nach 1945 wurde das Haus renoviert und dient seither als Rathaus.
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