22.12.2013
Die ab 566 v.u.Z. alle vier Jahre abgehaltenen Panathenäen waren das wichtigste religiöse Fest des antiken klassischen Athen und besonders der Prozessionszug, der aus der Stadt über die Agora auf die Akropolis führte war ein politisch wichtiger regelrechter Staatsakt. Das Fest war begleitet von einer Vielzahl an musikalischen, dichterischen und sportlichen Darbietungen und Wettkämpfen.
Um 330 v.u.Z., vor fast zweieinhalbtausend Jahren, wurde zwischen zwei Hügeln südöstlich der damaligen Stadt das Panathenäische Stadion (Παναθηναϊκό Στάδιο) für die sportlichen Wettkämpfe errichtet. Die Anlage faßte rund 60.000 Besucher − nur Männer. Frauen hatten keine Bürgerrechte, auch sportelten die Athleten ja nackt. Ein halbes Jahrtausend später ließ der Römer Herodes Atticus, ein großer Mäzen Athens, um 140 u.Z. das Stadion mit Marmor auskleiden. So sehen wir es auch heute. Für das antike Bild muß man sich noch einen reichhaltigen Skulpturenschmuck vorstellen.
Nach dem Niedergang des antiken Athen und dem christlichen Verbot der blutigen Massaker, die man in römischer Zeit unter „Spiele“ verstand, verfiel das Stadion, wurde ausgeschlachtet und verschüttet. Seine Lage war aber bekannt und 1869 wurden seine Reste ausgegraben. Für die ersten neuzeitlichen Olympischen Spiele von 1896 wurde das Stadion in der Marmorfassung wiederrichtet. Wie damals gibt es in einem U umlaufende, im oberen Rang steil ansteigende 47 Sitzreihen an Marmorbänken. Hier fanden die Spiele 1896 statt. Bei den Olympischen Spielen von 2004 endete hier der Marathonlauf und wurden die Wettkämpfe im Bogenschießen veranstaltet. Zuvor hatte hier auch noch der Massentaumel der Siegesfeier der griechischen Fußballnationalmannschaft nach der Europameisterschaft 2004 stattgefunden.
Das aufgrund seiner schönen Marmorbauweise hier auch Kallimarmaro (Καλλιμάρμαρο) genannte Stadion wird auch heute noch für diverse. Veranstaltungen verwendet, allerdings nur eingeschränkt und selten.
Blick auf die Akropolis (Ostseite)
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