9.11.2013
In Kirchberg am Wagram am Rand des niederösterreichischen Tullnerfeldes, eben am namensgebenden Wagram, leben rund 3.500 Menschen. Hier wurde ein Fußballspiel besucht.
Weithin sichtbar am sogenannten Kirchberg am Höhenzug des Wagram liegt die namensgebende Kirche. Die katholische Pfarrkirche wurde in der zweiten Hälfte des 14.Jh. in gotischem Stil errichtet um im 18.Jh. barock umgebaut.
Zentrum des Ortes ist der hoch gelegene Marktplatz. Seit dem Mittelalter führten hier am Wagram Handelswege entlang, 1872 kam die Eisenbahnverbindung hinzu. So wurde Kirchberg nicht nur durch den Weinhandel ein Handelsknotenpunkt. In der Mitte des Platzes steht eine 1780 errichtete Pestsäule.
Das Alte Rathaus, ein im 18.Jh. aufgestockter Bau aus dem 17.Jh. Heute ist hier ein Museum untergebracht.
Ein dominanter Bau am Marktplatz ist das 1912/13 in neoklassizistischem Stil errichtete ehemalige Gefängnis.
Im historischen Ortszentrum gibt es beachtliche Hügellagen, die mit schönen Brücken überbrückt werden.
Am Ortsrand des Ortsteils Oberstockstall liegt der 1887 vom Minjan-Verein der jüdischen Gemeinde von Kirchberg errichtete jüdische Friedhof. Er diente bis 1938 den den jüdischen Familien zwischen Etsdorf, Kirchberg und Absdorf als Begräbnisstätte. Die letzte Beerdigung fand 1934 statt. Informationen über das jüdische Leben in Kirchberg unds sein Ende habe ich leider nicht gefunden. Nach der Nazi-Machtergreifung wurde der Friedhof geschändet und Grabsteine zerstört und gestohlen, heute gibt es noch 43 Gräber. Nach einer Renovierung 1995 wurde der Friedhof antisemitisch geschändet, Täter schmissen 16 Grabsteine um und zerstörten diese teilweise. Zwischen 1994 und 1996 geschah gleiches auch in den jüdischen Friedhöfen von Stockerau und Hollabrunn, und zwar jeweils zum Jahrestag des Novemberpogroms des 9. November 1938.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen