Montag, 2. März 2009
Datum 3/09
Datum
3/09
98 S.
Eine sehr schnell in einem Zug durchgelesene Ausgabe. Nichts, wo man länger hängenbleibt. Datum hat somit Profil-Status in meinem Leseverhalten erreicht. Die Assoziation kommt mir vielleicht auch nur wegen der Katholen-Titelgeschichte. Da entkommt einem doch ein gewisses Gähnen.
Sehr spannend war der Artikel über die verzweifelten Versuche einer Ortschaft im südlichen Burgenland, einen Internetzanschluß zu bekommen. Das ist nämlich die Realität, die wirkliche Welt wirklicher Menschen. Nicht die virtuelle Welt des Netzwerkenthusiasmus mit ihren vergänglichen Hypes und Konjunkturen. Die verbindende Wirkung des Internetz wird überschätzt, die trennende Wirkung ist nämlich viel stärker.
- BTW: Ich nehme mal, an, dieses "Facebook" ist schon wieder am Absterben? Nachdem ich durch einen kürzlichen Falter-Artikel davon näher Notiz genommen habe, wird wohl der Höhepunkt überschritten sein. Aber solche Sachen sind mir ohnhin ein Mysterium. Und sind nichts für mich. Bloggen ist für mich ja eigentlich schon viel zuviel - aber das mit der Schreibmaschine tippen und mit Briefmarke drauf per Post verschicken mag' ich dann halt auch nicht. Ein unlösbares Dilemma, meine grundsätzliche Skepsis gegenüber neumodischem technischem Zeug und meine ausgewählte Nutzung mancher Vorteile.
Im übrigen bestärken mich solche Geschichten über Infrastrukturlosigkeit im ruralen Raum in meiner Überzeugung, daß in Österreich ein Leben in der Pampa (also jenseits der Stadtgrenze Wiens) unvorstellbar ist.
Portrait-Artikel über Barbara Prammer (gut) und Herbert Scheibner (ärgerlich, da zu unkritisch - er kann ja kein Ausländerfeind sein, wenn er eine junge, blonde Tschechin als Freundin hat, genau...) gibt's sonst noch. Interessant ist eher der Text über den italienischen Futurismus zwischen Kunst und Politik (Faschismus) - wobei mich letzterer Aspekt eher interessiert.
Hab' ich eigentlich schon mal erwähnt, daß ich die "Ökonometer"-Serie mag? Jedes Monat wird ein Beruf anhand ein bisserl Faktengerüst und eines Interviews dargestellt. Diesmal ist ein Uhrmacher dran. Das ist immer ein kompaktes, kurzes Eintauchen in andere Lebenswelten, das Verständnis fördert.
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mir ging es mit der aufmachergeschichte gleich. das sonntagmorgentliche zur tür stapfen, profil aufheben und einen bischof (schönborn/wagner/katholisch halt) am cover zu sehen, nervt zunehmend.
AntwortenLöschenund hat ich diesmal beim datum auch nicht umgerissen sondern eher einen seufzer abgerungen.
die infrastruktur am land ist nicht so schlecht, sprach eine exil-oststeirerin und meine mama hat internet..yeah.
internet mag sein, aber solang es da nicht auch straßenbahn und überhaupt öffentlichen verkehr rund um die uhr gibt, damit man kein auto braucht, und nicht mindestens eine million menschen rund um einen herum - soziale infrastruktur quasi - ist das keine alternative.
AntwortenLöschenaber ich hab' da einen sehr manichäistischen zugang, ich weiß ;-)