Dienstag, 25. März 2008
Blätter, März 2008
Blätter für deutsche und internationale Politik
53.Jg., Heft 3/2008
128 S.
Neben informativen Kurzberichten über die politische Lage in Italien, in Kenia oder im Iran bietet in diesem Heft Wladislaw Inosemzew eine sehr interessante Sektion des Putin-Regimes in Rußland und Dorothee Wirling in der Reflexion eigener Oral History-Arbeit in und über die DDR eine beachtenswerte Diskussion von Erzählmustern.
Am anregendsten ist Ulrich Menzels Fokus auf die Konjunkturen westlicher Asien-Rezeption (z.B. "Innerhalb weniger Jahrzehnte hat China eine beispiellose Karriere gemacht vom Land der Kulis, Bettler, Opiumraucher, Prostituierten, Triaden und Glücksspieler über das nachahmenswerte "Modell" für alles und jedes, gefolgt vom Land der unbegrenzten Möglichkeiten westlicher Goldgräber bis zum eigentlichen Globalisierungsgewinner.") und seine Beschreibung von drei Paradigmen der Erklärung des asiatischen Entwicklungsprozesses: Dieser sei auf die Befolgung neoliberaler Rezepte zurückzuführen, beruhe auf der entscheidenden Rolle des bürokratischen Entwicklungsstaates oder sei in seinem Erfolg überhaupt zu bezweifeln was mittlerwile abgelöst ist durch den Fokus auf die Fragilität des Wachstums und soziale Polarisierung und Verwerfungen. Das alles dann noch historisch kontextualisiert (Weltsystem). Paßt, sowas les' ich gern'.
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