Montag, 11. April 2011

Bratislava

10.4.2011

In die slowakische Hauptstadt führte wieder der Besuch eines Fußballspiels. 430.000 Menschen leben heute in der Stadt, die seit 1919 Bratislava heißt. Prešporok hieß die Stadt zuvor auf Slowakisch, Preßburg der deutsche und Pozsony der ungarische Name.
Nachdem die Stadt bereits 2007 einmal besichtigt wurde, wurde dies nun vertieft und diesmal auch die Burg besucht.

Blick von der Alten Brücke (Starý most) über die Donau auf die am nördlichen Flußufer liegende Stadt und die Neue Brücke mit ihrem charakteristischen Brückenpfeiler.


Blick von der Neuen Brücke auf Burg (rechts) und Parlament (links).


Die breite Auffahrt zur 1967 bis 1972 errichteten Neuen Brücke (Nový most) schneidet durch die Altstadt und führt nur wenige Meter vor dem gotischen Martinsdom (slowakisch Katedrála sv. Martina, ungarisch Szent Márton-dóm) vorbei. Für die Brücke wurde großflächig abgerissen, darunter auch die Synagoge aus dem Jahr 1893. Die 1452 eingeweihte Kirche war ein Teil der Stadtmauer und der Kirchturm zugleich Wehrturm. Von 1563 bis 1830 wurden hier die ungarischen Könige und Königinnen gekrönt. Dies nicht deshalb, weil die Habsburger hierher weniger weit als zur Krönungskirche nach Ofen/Buda hatten, sondern weil dort nach 1526 die Osmanen herrschten. Bis 1848 tagte in Preßburg auch der Landtag des Königreichs Ungarn, zu dem die Stadt vom 10. Jahrhundert bis 1918 gehörte. Die Turmspitze ziert so auch nicht ein gewöhnliches Kreuz, sondern die ungarische Stephanskrone (an deren Spitze wiederum ein Kreuz steht).


Nach ein paar Metern Aufstieg gelangt man zur über Stadt und Donau thronenden Preßburger Burg (slowakisch Bratislavský hrad, ungarisch Pozsonyi vár). Die mittelalterliche Burg am Berg über der Donau wurde im 16. Jahrhundert zum Renaissancepalast und im 17. Jahrhundert im Barockstil umgebaut.


Von der Burg aus hat man einen herrlichen Blick über die Donau auf das am Südufer gelegene Petržalka (deutsch Engerau, ungarisch Pozsonyligetfalu bzw. bis 1907 Ligetfalu). Der Ort gehört erst seit 1946 zu Bratislava und wurde in kommunistischer Zeit 1973−1985 zu einer von Plattenbauten dominierten Satellitenstadt ausgebaut. Hierorts wurde das seit 2008 dem Verfall preisgegebene Fußballstadion von Petržalka besichtigt.


Blick von der Burg über Bratislava.


1811 wurde die Burganlage durch einen Brand schwer zerstört. Eine grundlegende Renovierung erfolgte erst von 1953 bis 1968. Derzeit finden weitere Rekonstruktionsarbeiten wie hier in der Gartenanlage statt.


An standesgemäßer Stelle, hoch über der Donau, direkt neben der historischen Burg, steht der Nachkriegsbau des slowakischen Parlaments (Slovenský parlament, ungarisch Szlovák parlament)


Altsstadtgassen in Bratislava in der Aprilsonne.


Der nette historische Hauptplatz. Blick auf das Alte Rathaus (slowakisch Stará radnica, ungarisch Régi városháza). Ein Patchwork der Jahrhunderte. Der Turm stammt ursprünglich aus dem 13. Jahrhundert. Das Rathaus, eines der ältesten steinernen Gebäude der Stadt, wurde im Lauf der Jahrhunderte im jeweiligen Geschmack (Renaissance, Barock) umgebaut und erweitert, bis es 1867 endgültig zu klein geworden war.


Blick auf das Michaelertor (Michalská brána, ungar. Szent Mihály-kapu). Der Turm stammt aus der Mitte des 14.Jhs., das Zwiebeldach wurde Mitte des 18.Jhs. in barockem Stil gebaut.

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