Freitag, 29. April 2011

Arbeit und Wirtschaft, 3/2011



Arbeit & Wirtschaft
Herausgegeben von AK und ÖGB
Nr. 3/2011
46 S.






Interessantes gibt es im Heft zur Einschätzung der Debatte um eine Wirtschaftsregierung auf EU-Ebene − ein Begriff, der mir vor einem Jahrzehnt als linke Forderung zur Begleitung der Euro-Einführung untergekommen ist und nun unter neoliberalen Vorzeichen diskutiert wird. Tempora mutantur.
Was auf den ersten Blick positiv klingt (eine verstärkte wirtschaftliche Koordinierung in der EU, Anm.) könnte die entscheidende Weichenstellung für ein europäisches Wettbewerbsmodell niedrigester Löhne und Sozialstandards sein. schreibt Oliver Röpke vom ÖGB-Europabüro.

Dienstag, 26. April 2011

Linz

25.4.2011

Ein paar Streiflichter aus Linz. Aus Anlaß eines Fußballspiels hier gewesen und zum Zeitvertreib kurz durch die Stadt gewandert, bevor es zum nächsten Fußballspiel aus Land ging.

Der Hauptplatz.


Ein Holzsteg führt zu einem der Türme des ehemaligen Ursulinenklosters in der Landstraße. Ein Kunstprojekt, das aus der Zeit als europäische Kulturhauptstadt 2009 übrig blieb. Gefällt mir.


Gedenkstein für den hier zu Beginn des Bürgerkriegs des Februar 1934 im Kampf umgekommenen Sozialdemokraten Rudolf Kunst im Hof des SPÖ-Parteihauses.

Freitag, 22. April 2011

Arbeit und Wirtschaft, 2/2011



Arbeit & Wirtschaft
Herausgegeben von AK und ÖGB
Nr. 2/2011
46 S.






Um das Bildungssystem und die Bildungspolitik dreht sich der Schwerpunkt der Februarausgabe. Es gibt dabei Artikel, die sich mit Aspekten beschäftigen, die in der üblichen bildungspolitischen Diskussion wenig bis keinen Raum bekommen. So z.B. mit Early School Leavers, den 60.000 Jugendlichen in Österreich mit maximal einem Pflichtschulabschluss und ohne weiterer Ausbildung.
Sehr spannend ist auch der Umstand, daß es etwa in Wien überhaupt keine Lehrlinge mit 15 Jahren im ersten Lehrjahr gibt. Betriebe nehmen immer öfter lieber bereits anderswo ausgebildete Jugendliche oder gleich Maturantinnen und Maturanten auf sowie solche, die nach längerer Wartezeit vielleicht williger sind, wie Wilfried Leisch schreibt.
Über den zweiten Bildungsweg zum Hochschulstudium, die Berufsreifeprüfung, berichtet Martha Eckl. Knapp 1.000 Personen begannen über diesen Weg 2009/10 ein Studium. Sie leiden besonders an der schlechten Vereinbarkeit von Unistudium und Berufstätigkeit oder den Altersgrenzen der Stipendien.

Montag, 18. April 2011

Fürth

17.4.2011

In der bayrischen Stadt Fürth wurde ein Fußballspiel sowie die hiesige Ausstellung über Stadion und Fußballverein im Stadtmuseum besucht. Aber auch die Stadt ein wenig besichtigt. 114.000 Menschen leben hier heute.

Die Hornschuchpromenade und die Königswärterstraße sind Boulevards des Fin de siècle, wo das durch die industrielle Entwicklung reich gewordene Großbürgertum zwischen 1883 und 1904 seine herrschaftlichen Häuser bauen ließ. Das Besondere hier ist allerdings der grüne Mittelstreifen. Hier lagen die Gleise der Ludwigsbahn, die ab 1835 das nahe Nürnberg mit Fürth verband. Die sechs Kilometer lange Strecke war die erste Dampfeisenbahn Kontinentaleuropas. (Vier Jahre später fuhren die ersten Züge in Österreich zwischen Wien und Brünn.) 1922 wurde die Bahn stillgelegt, da mittlerweile bereits eine Straßenbahn zwischen den beiden Städten verkehrte.


In der Fußgängerzone, Schwabacher Straße. Bemerkenswert ist die oftmalige Verwendung von Sandstein als Baumaterial in der Altstadt, was ihr einen kompakten Eindruck gibt.


Das Fürther Rathaus. Es wurde von 1840 bis 1850 im Stil der Neorenaissance errichtet. Der Blickfang ist der Turm, der dem Vorbild des Palazzo Vecchio in Florenz nachempfunden ist. Allerdings wirkt der Fürther Gebäudekomplex etwas klobiger als das italienische Palazzo.


Eines dieser Häuser in Sandstein, noch dazu mit Fackwerkteil, ist das ehemalige Wirtshaus Zum Roten Roß in der Königsstraße. Das Gasthaus wird erstmals 1476 erwähnt, das heutige Gebäude stammt aus dem Jahr 1664.


Seit 1440 lebten Jüdinnen und Juden in Fürth. 1670 wurden hier viele der aus Wien Vertriebenen aufgenommen. Die höchste Zahl an jüdischen Bürgerinnen und Bürgern wurde 1880 mit ca. 3.300 erreicht. 1941 und 1942 wurden sie ins KZ deportiert. An der Stelle der im Novemberpogrom 1938 zerstörten Synagoge wurde 1986 dieses Mahnmal des japanischen Künstlers Kunihiko Jato aufgestellt.


Der Grüne Markt, einst Mittelpunkt des alten Fürths. 1632 wurde die Stadt im Dreißigjährigen Krieg niedergebrannt, sodaß die Häuser hier vor allem aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammen. Im Gegensatz zu Nürnberg wurde Fürth im Zweiten Weltkrieg durch Bombenangriffe verhältnismäßig wenig zerstört, sodaß die Bausubstanz meist original erhalten ist. Im Hintergrund ist der Turm der Michaelskirche zu sehen.


Zwei prächtige Fachwerkhäuser am Grünen Markt.

Freitag, 15. April 2011

Europäische Rundschau 2011/1




Europäische Rundschau
1/2011
128 S.






Der politische Rechtsruck in Ungarn gibt Anlaß zur Sorge. Im Heft analysieren László Lengyel und Ákos Szilágyi die Gedankenwelt der ungarischen Rechten.
Daneben gibt es u.a. noch Artikel über Rußland und seine Außenpolitik, wobei besonders György Dalos' Schilderung des Treffens, bei dem die Auflösung der Sowjetunion fixiert wurde (ein Auszug aus seiner Gorbatschow-Biographie), spannend zu lesen ist.

Montag, 11. April 2011

Bratislava

10.4.2011

In die slowakische Hauptstadt führte wieder der Besuch eines Fußballspiels. 430.000 Menschen leben heute in der Stadt, die seit 1919 Bratislava heißt. Prešporok hieß die Stadt zuvor auf Slowakisch, Preßburg der deutsche und Pozsony der ungarische Name.
Nachdem die Stadt bereits 2007 einmal besichtigt wurde, wurde dies nun vertieft und diesmal auch die Burg besucht.

Blick von der Alten Brücke (Starý most) über die Donau auf die am nördlichen Flußufer liegende Stadt und die Neue Brücke mit ihrem charakteristischen Brückenpfeiler.


Blick von der Neuen Brücke auf Burg (rechts) und Parlament (links).


Die breite Auffahrt zur 1967 bis 1972 errichteten Neuen Brücke (Nový most) schneidet durch die Altstadt und führt nur wenige Meter vor dem gotischen Martinsdom (slowakisch Katedrála sv. Martina, ungarisch Szent Márton-dóm) vorbei. Für die Brücke wurde großflächig abgerissen, darunter auch die Synagoge aus dem Jahr 1893. Die 1452 eingeweihte Kirche war ein Teil der Stadtmauer und der Kirchturm zugleich Wehrturm. Von 1563 bis 1830 wurden hier die ungarischen Könige und Königinnen gekrönt. Dies nicht deshalb, weil die Habsburger hierher weniger weit als zur Krönungskirche nach Ofen/Buda hatten, sondern weil dort nach 1526 die Osmanen herrschten. Bis 1848 tagte in Preßburg auch der Landtag des Königreichs Ungarn, zu dem die Stadt vom 10. Jahrhundert bis 1918 gehörte. Die Turmspitze ziert so auch nicht ein gewöhnliches Kreuz, sondern die ungarische Stephanskrone (an deren Spitze wiederum ein Kreuz steht).


Nach ein paar Metern Aufstieg gelangt man zur über Stadt und Donau thronenden Preßburger Burg (slowakisch Bratislavský hrad, ungarisch Pozsonyi vár). Die mittelalterliche Burg am Berg über der Donau wurde im 16. Jahrhundert zum Renaissancepalast und im 17. Jahrhundert im Barockstil umgebaut.


Von der Burg aus hat man einen herrlichen Blick über die Donau auf das am Südufer gelegene Petržalka (deutsch Engerau, ungarisch Pozsonyligetfalu bzw. bis 1907 Ligetfalu). Der Ort gehört erst seit 1946 zu Bratislava und wurde in kommunistischer Zeit 1973−1985 zu einer von Plattenbauten dominierten Satellitenstadt ausgebaut. Hierorts wurde das seit 2008 dem Verfall preisgegebene Fußballstadion von Petržalka besichtigt.


Blick von der Burg über Bratislava.


1811 wurde die Burganlage durch einen Brand schwer zerstört. Eine grundlegende Renovierung erfolgte erst von 1953 bis 1968. Derzeit finden weitere Rekonstruktionsarbeiten wie hier in der Gartenanlage statt.


An standesgemäßer Stelle, hoch über der Donau, direkt neben der historischen Burg, steht der Nachkriegsbau des slowakischen Parlaments (Slovenský parlament, ungarisch Szlovák parlament)


Altsstadtgassen in Bratislava in der Aprilsonne.


Der nette historische Hauptplatz. Blick auf das Alte Rathaus (slowakisch Stará radnica, ungarisch Régi városháza). Ein Patchwork der Jahrhunderte. Der Turm stammt ursprünglich aus dem 13. Jahrhundert. Das Rathaus, eines der ältesten steinernen Gebäude der Stadt, wurde im Lauf der Jahrhunderte im jeweiligen Geschmack (Renaissance, Barock) umgebaut und erweitert, bis es 1867 endgültig zu klein geworden war.


Blick auf das Michaelertor (Michalská brána, ungar. Szent Mihály-kapu). Der Turm stammt aus der Mitte des 14.Jhs., das Zwiebeldach wurde Mitte des 18.Jhs. in barockem Stil gebaut.

Freitag, 8. April 2011

Datum 4/11



Datum
4/2011
98 S.







Lesenwert ist im Heft die Reportage von Benedikt Narodoslawsky über die slowenische Minderheit in der Steiermark. Er beleuchtet vor Ort, wie die Menschen sich mit ihrer Muttersprache schwertun und die Landespolitik über Jahrzehnte das Verschwinden der Minderheit beförderte.
Treue Österreicher, das wollten die Sicheldorfer immer sein. Dass auch Slowenischsprachige treue Österreicher sein können, das paßte nie in die Logik des Grenzlandes. Zweisprachigkeit war hier keine Bereicherung, sondern Bürde.

Montag, 4. April 2011

Znaim

3.4.2011

Die südmährische Stadt Znaim oder tschechisch Znojmo liegt nicht ganz so malerisch über dem Fluß Thaya (Dyje) wie Porto am Douro, aber doch fast. Vor dem Besuch eines Fußballspiels wurde die Stadt jedenfalls erkundet. 35.000 Menschen leben heute hier.

Rund um die mittelalterliche Altstadt sind noch weite Strecken der Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert zu sehen. Rechts hinten ist der sogenannte Wolfsturm (Vlkova věž) zu sehen, der zur Befestigung des Unteren oder Wiener Tors gehörte.


Der ansteigende Untere Platz oder heute Masarykplatz (Masarykovo náměstí). Im Hintergrund der alte Rathausturm und davor das 1969 in zeitgebundenem Geschmack errichtete Kaufhaus Dyje.


Der spätgotische Rathausturm (Radniční věž), das Wahrzeichen Znaims, erhebt sich über die Altstadtgassen. Auffallend an dem 1445−1448 errichteten, 80 Meter hohen Turm ist vor allem die verspielte Dachspitze. Im Zweiten Weltkrieg glitt an dieser im Jänner 1945 bei einem Luftangriff eine Bombe ab und traf das danebenstehende Rathaus, das völlig zerstört wurde. An dessen Stelle steht heute das obengenannte Kaufhaus.


Vom Burgberg aus hat man einen phantastischen Blick auf die Altstadt hoch über der Thaya. In der Mitte die Nikolaus-Kirche (kostel sv. Mikuláše), deren heutige Ansicht aus dem 14./15. Jahrhundert stammt. Links ist der Rathausturm zu sehen, rechts das Thayatal.


Das wichtigste Gebäude am Burgberg ist die Rotunde (Rotunda), aus dem 1080er Jahren. Von außen ein noch wenig bemerkenswerter romanischer runder Sakralbau, birgt sie im Inneren bedeutende Wandmalereien, von zeitgenössischen byzantinischen Stil inspirierte Darstellungen religiöser Szenen und eine Galerie der böhmischen Herrscher der Přemysliden aus dem 11. und 12. Jahrhundert. Wie man liest. Denn leider dauert die Wintersperre hier bis Mai, sodaß ich sie nicht sehen konnte.


Nach der Eingliederung Mährens in das böhmische Königreich wurde Ende des 11. Jhs. mit dem Bau einer neuen Burg als Grenzfestung zum benachbarten Österreich begonnen. Ende des 17. Jahrhunderts, nach dem Sieg der Habsburger über die Osmanen, hatte die Znaimer Burg (Znojemský hrad) ihre militärische Bedeutung verloren. 1710−1721 wurde sie abgerissen und teilweise zum heute zu sehenden Barockschloß umgebaut.


Blick vom Burgberg über das Thayatal.


Der eingangs erwähnte Vergleich mit Porto kam mir auch aufgrund der Eisenbahnbrücke, die hier den Fluß Thaya überspannt. 1871 wurde die 220 Meter lange und 48 Meter hohe Gußeisenkonstruktion eröffnet.


Von der Thaya aus gesehen. Die Stadt Znaim thront über dem Tal. Besonders der Kirchenbau der Nikolauskirche kommt hier zur Geltung.

Freitag, 1. April 2011

spw 182



spw
Heft 182 (1/2011)
Februar 2011
70 S.






Der Politik und Ökonomie des Internets gilt der Schwerpunkt des Hefts − Es kommt darauf an, was man aus dieser immer noch potentiell technologischen Anarchie ,Internet formt. heißt es.
Weiters gibt es im Heft noch über direkte Demokratie zu lesen und einen kurzen Bericht über eine Tagung des Projekts Linksreformismus, mit den einleitenden Worten von Leonhard Dobusch über dieses parteiübergreifende linke Diskursprojekt in Deutschland.