Montag, 24. Januar 2011

Rom

22.1.2011

Mein dritter Besuch in Rom, aber der erste aus Anlaß eines Fußballspiels. So konnten bei der Stadtbesichtigung diesmal Schwerpunkte gesetzt werden. Eingehender als bei den letzten Malen erkundet wurden das Forum Romanum, der Palatin und das Kolosseum. Bei manchen Orten habe ich wieder vorbeigeschaut, manches bereits Gesehenes ausgelassen. Ich komme sicher auch ein viertes Mal hierher.

Blick von der Aussichtsterrasse des Pincio über die klassizistische Piazza del Popolo. In der Mitte steht ein ägyptischer Obelisk (1200 v.u.Z. in Ägypten aufgerichtet), der in römischer Zeit seit dem Jahr 10 v.u.Z.den Circus Maximus geschmückt hatte und 1589 hier aufgestellt wurde.


Die Spanische Treppe an der Piazza di Spagna. Sie wurde 1723−1723 als Treppe zur französischen Nationalkirche Santissima Trinità dei Monzi erbaut, ihren Namen verdankt sie der nahe gelegenen Spanischen Botschaft.


Die imposanten Ruinen der Maxentius-Basilika am Forum Romanum. Ihr Bau wurde 306 u.Z. unter Kaiser Maxentius begonnen und nach dessen militärischer Niederlage im Bürgerkrieg gegen Kaiser Konstantin 312 unter diesem fertiggestellt und mit einer Kolossalstatue Konstantins geschmückt. Auf 6.000 m² Fläche diente die Basilika als Gerichts- und Versammlungshalle.


Das Forum Romanum, das Zentrum der Welt des antiken Rom. Hier der Blick von der Via Sacra auf das Kapitol. Links die Ruinen des Tempels des Gottes Saturn (Säulen der Vorhalle aus dem 4.Jh.u.Z.), wo im alten Rom die heiligen Waffen und der Staatsschatz aufbewahrt wurden. Rechts ist der 203 u.Z. errichtete Triumphbogen des Kaisers Septimius Severus, des größten römischen Bogens seiner Art.


Das politische Zentrum der antiken römischen Republik am Forum Romanum bildete der Senat, dessen 283 u.Z. errichtetes Gebäude, die Kurie (Curia), hier rechts zu sehen ist. Das Gebäude ist so gut erhalten, da es im 7.Jh. in eine Kirche umgewandelt wurde. Heute ist es ein Museum. Das Podest links im Bild sind die Reste der Rednertribüne, der Rostra, von der aus die römischen Politiker das Volk für sich zu gewinnen suchten. Hier hielt Cicero seine Reden und hier wurden nach seiner politisch motivierten Ermordung sein Kopf und seine Hände zur Abschreckung ausgestellt. Seit der Zeit Caesars befand sich die Rostra hier, zuvor war sie vor der Kurie.


Zu den besterhaltenen römischen Tempeln am Forum gehört der Tempel für den Kaiser Antonius Pius und seine Frau Faustina aus dem 2.Jh.u.Z., im 11.Jh. in eine Kirche umgewandelt. Die Säulen der Vorhalle haben Kerben, da man im Mittelalter die Marmorsäulen mit Seilen umstürzen wollte. Bis zur Renaissance diente das Forum Romanum als Steinbruch, war Viehweide oder schlicht eine G'stettn. Ausgrabungen begannen erst im 18.Jh.


Der Triumphbogen des Kaisers Konstantin, der nach seinem Bürgerkriegssieg über Maxentius 312 errichtet wurde. Bemerkenswerterweise benutzte man dabei im Recyclingverfahren vorhandene Bauteile, sodaß man hier eine Zusammenstellung von Bilderhauerkunst vom 2. bis 4. Jh. betrachten kann. Dahinter das Kolosseum.


Das Kolosseum. Das unter Kaiser Titus erbaute Amphitheatrum Flavium verdankt seinen Namen der Kolossalstatue des Kaisers Nero als Sonnengott, die bis ins Mittelalter davor stand. Hier wurden Menschen sonder Zahl zur Belustigung getötet und meist blutige Spiele aller Art inszeniert, vor bis zu 50.000 Menschen auf den Rängen.


Die Marmorverkleidung des Kolosseums fehlt heute. Wenige Stücke sind im Inneren ausgestellt. Sie lassen die Pracht erahnen, die der Bau einst gehabt hat. In der Renaissance diente das Kolosseum als Steinbruch für die Kirchen und Palazzi Roms.


Der Innenraum des Kolosseums beeindruckt durch seine Architektur, die zum Vorbild für alle modernen Stadien wurde. Man kann sich die Stimmung in diesem engen Raum auf den steilen Rängen vorstellen. Das Dach bildeten einst Segeltücher auf Holzmasten, die bei Bedarf ausgerollt wurden.


Am Hügel Palatin residierten ab Tiberius die römischen Kaiser. Hier gab es mit dem Stadio Palatino auch ein eigenes Stadion für Sportwettkämpfe und Aufführungen aller Art für den Hofstaat. An den Sockeln ist zu erkennen, daß den Innenraum eine Säulenhalle umgab.


Im Haus des Augustus am Palatin ist die (restaurierte) farbige Gestaltung der Räume in Resten zu sehen. Darüber, ob das Haus des Augustus auch wirklich das Haus des Augustus war, streitet die Wissenschaft.


Im Museum am Palatin sind einige sehr schöne Stücke zu sehen, die hier einst die Paläste ausstatteten.


Zwischen den Hügeln Palatin und Aventin lag der Circus maximus, wo in der Antike Pferde- und Wagenrennen stattfanden. Der Verlauf der Rennbahn ist durch die Gestaltung der bewachsenen Barriere in der Mitte gut zu erkennen. Auf den nicht erhaltenen Tribünen rings um den Kurs fanden 300.000 Menschen Platz. Im Hintergrund die Ruinen der Therme des Septimius Severus am Palatin.


Das Pantheon, 27 v.u.Z. unter Agrippa, dem Schwiegervater von Augustus, erbaut und nach Bränden im 2.Jh. neu errichtet, beeindruckt auch beim zweiten Besuch durch seine Kuppel (trotz Petersdom die größte der Stadt). Allein dieses Loch an der Decke, 43 Meter über dem Boden, erhellt den fensterlosen Raum. Regenwasser fließt durch einen marmornen Kanaldeckel ab. 609 wurde das Pantheon in eine Kirche umgewandelt und blieb so erhalten, wenn auch marmorne und bronzene Verkleidungen des ehemaligen antiken Tempels im Lauf der Jahrhunderte abmontiert wurden.


Auf der Piazza Navona. Das ist Barock.


Am nächsten Tag ging es weiter nach Bologna.

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