Dienstag, 28. Oktober 2025

Hluk

28.10.2025

In der tschechischen Stadt Hluk (deutsch früher Hulken) habe ich ein Fußballspiel besucht. 4.200 Menschen leben hier.

Die Burg wurde erstmals im Jahr 1303 schriftlich erwähnt, noch als aus Holz gebaute Wehranlage. Die später aus Stein gebaute Festung war im lauf der Jahrhunderte im Besitz verschiedener Adelsfamilien und gehörte mitsamt Grundbesitz und Herrschaft über die Bevölkerung ab 1625 wie große Teile der Region den Fürsten Liechtenstein. Seit den 1920er Jahren ist die Burg im Besitz der Stadtgemeinde.


Reste der einstigen Wehranlagen für Kriege um die Kirche


Am Denkmal für die Opfer des Zweiten Weltkriegs und die von den Nazis ermordeten Widerstandskämpferinnen und -kämpfer gibt es auch eine Gedenkplatte für die Mitglieder der Familie Daniel, die im Zuge der Ermordung der Roma und Sinti während der deutschen Besetzung von den Nazis deportiert und umgebracht wurden.

Samstag, 25. Oktober 2025

Brandenburg an der Havel

25.10.2025

In Brandenburg an der Havel im deutschen Bundesland Brandenburg habe ich ein Fußballspiel besucht. 74.000 Menschen leben hier.

Hauptbahnhof


Straßenszenen.


Zu sehen sind je zwei Tortürme der seinerzeit getrennten Stadtmauern der zwei Siedlungen Altstadt und Neustadt, die im Jahr 1915 zur Stadt Brandenburg an der Havel zusammengeschlossen wurden. Daneben bestand danach noch weiter die Domstadt Dom Brandenburg als eigene Gemeinde, die erst 1929 dazukam.


Nach heftigen Kämpfen besetzte die Rote Armee im Zweiten Weltkrieg am 30. April 1945 die Altstadt und übernahm – eine Woche vor der militärischen Kapitulation der Nazis – die Stadt. 255 tote Sowjetsoldaten wurden hier bis Oktober 1945 in Einzel- und Sammelgräbern in einem Ehrenfriedhof bestattet und noch im Jahr 1945 das Denkmal (sowjetishces Ehrenmal) errichtet, an dem während der DDR die Feiern zum Kriegsende stattfanden.


Straßenszenen


Am Wasser


Dom. Vom 8. bis ins 12.Jh. stand hier die slawischen Festung Brandenburg, die im Lauf der Jahrhunderte mehrmals mit Befestigungsanlagen und Gräben militärisch ausgebaut wurde. Im Winter des Jahreswechsels 928 auf 929 belagerte ein Heer des ostfränkischen Königs Heinrich I. die Brandenburg und eroberte sie durch einen Angriff über die zugefrorenen Wassergräben. Es lebte später weiter slawische Bevölkerung hier, unter ostfränkischer/deutscher Oberhoheit. Einen Teil der Siedlung verließen sie, da in der Vorburg das christliche Bistum Brandenburg im Jahr 948 zur Missionierung des großteils nicht christlichen Lands gegründet wurde und sie nicht christlich waren. Im Slawenaufstand des Jahres 983 eroberten die Lutizenbund zusammengeschlossenen elbslawischen Völker das Land und konnten auch die Brandenburg mit dem Sitz des Markgrafen und des Bischofs erstürmen, wurden aber später von einem Heer zurückgedrängt. Die Versuche der christlichen Bekehrung der slawischen Bevölkerung hat man daraufhin für zwei Jahrhunderte eingestellt. Einen Bischof von Brandenburg gab es pro forma zwar weiterhin, sie lebten aber woanders und nicht hier. Die Burganlage, deren Gräben danach später Großteils gefüllt und das Umland besiedelt wurde, unterstand verschiedenen Herrschern bis 1157 ein Heer des Markgrafs Albrecht dem Bären und des Magdeburger Erzbischofs die Burg in blutigem Krieg eroberte und die Geschichte slawischer Herrschaft beendete. Die Burg wurde wieder aufgeteilt, das Bistum Brandenburg zog hier wieder ein, erhielt die nordöstliche Hälfte und ließ dort den 1165 eingeweihten Dom St. Peter und Paul sowie die Domherrenhäuser und weitere Gebäude errichten. Dom Brandenburg war bis 1929 eine eigene Gemeinde, bis sie mit Brandenburg an der Havel zusammengeschlossen wurde.


Am Wasser


Straßenszenen


Loriot, der herrliche deutsche Humorist der Nachkriegszeit, wurde 1923 in Brandenburg an der Havel als Vicco von Bülow geboren. Die Statue seines berühmten Knollennasenmännchens ist eines von mehreren Stationen, die hier an ihn erinnern.


Turm


Das seit 1790 bestehenden Gefängnisanlage des Alte Zuchthaus nutzten die Nazis 1933 und 1934 als eines ihrer ersten KZ. Das hatte die Brandenburger Polizei im Mai 1933 vorgeschlagen, das sie innerhalb weniger Tage in der Durchführung des Terrors gegen die Bevölkerung 150 bis 200 Menschen verhaftet hatte, gegen welche die Nazis etwas hatten oder die etwas gegen die Nazis hatten, und somit das Neue Zuchthaus an den Rand der Überfüllung kam. Dort gab es auch eine Zentrale Hinrichtungsstätte für die Region, in welcher die Nazis zwischen 1940 und 1945 wurden 1772 Menschen hingerichten ließen. Im Alten Zuchthaus sperrten die Nazis die kommunistische Gewerkschafterin und als Mitglied der KPD ins Stadtparlament gewählte Gertrud Piter für Widerstandsaktionen gegen die Terrorherrschaft wie Flugblätter und Abhaltung von Demonstrationen ein. Sie folterten und vergewaltigten sie, um sie erfolglos zur Bekanntgabe von Namen weiterer Leute, die gegen die Nazis aktiv waren, zu bringen und ermordeten sie.


1940 wurde das Alte Zuchthaus zur Tötungsanstalt Brandenburg, welche zur Kaschierung ihrer Tätigkeit „Landes-Pflegeanstalt Brandenburg a. H.“ genannt wurde. Hier führten die Nazis im Jänner 1940 vor interessierten Beobachtern „Probevergasungen“ von Menschen mit Kohlenmonoxid für die „Euthanasie“-Aktion T4 durch. Von Februar bis Oktober 1940 ermordeten sie dann dort mehr als 9.000 psychisch Kranke und geistig Behinderte aus Nord- und Mitteldeutschland.


Straßenszenen

Sonntag, 12. Oktober 2025

Macerata

12.10.2025

In der italienischen Stadt Macerata in den Marken (Marche) habe ich das eine und das andere Fußballspiel besucht. 40.600 Menschen leben hier.

Macerata liegt im Landesinneren auf Hügelrücken


Gut zu sehen sind noch die Stadtmauern, um Macerata früher in den häufigen Kriegen zu verteidigen.


Straßenszenen.Im Mittelalter bestand Macerata aus zwei Städten, der weltlichen Stadt Castrum Maceratae und der kirchlichen Stadt Podium Sancti Juliani. Im Jahr 1138 wurden diese beiden zur gemeinsamen Stadt zusammengeschlossen.


Die Arena Sferisterio ist ein besonderes Bauwerk, das 1823 bis 1829 errichtet wurde, um als Spielstätte für das beliebte Ballspiel Gioco del Pallone zu dienen. Später verdrängte aber der wachsende Fußball das wahrscheinlich seit dem 14.Jh. traditionelle Spiel. Trotz des beschränkten Platzes fanden hier auch Fußballspiele statt, die aber nicht mit heutigen Standards vergleichbar gewesen sein können. 1921 wurde die Arena zur Nutzung als Freiluft-Musiktheater umgebaut. Seither finden hier Veranstaltungen wie Opernfestivals statt.


Der auf das 10.Jh. zurückgehende Duomo di San Giuliano ist dem christlichen Heiligen Julianus geweiht, der im 7.Jh. gelebt und eine Herberge für Pilger betrieben haben soll. Im Dom wird ein menschlicher Armknochen aufbewahrt und als Reliquie seines Leichnams verehrt. Er ist auch katholischer Schutzpatron der Stadt. Der Dom war bis 2023 die Kathedrale des Bistums von Macerata.


Loggia dei Mercanti


Die drei Jahrhunderte während Zugehörigkeit zum vom Papst regierten Kirchenstaat von 1532 bis 1860 (mit der napoleonischen Unterbrechung 1808 bis 1814) prägte die Stadt. Der 65 Meter hohe Stadtturm Torr Civica) bzw. Uhrturm, errichtete in Etappen 1492 bis 1653, überragt die Altstadt.