Sonntag, 16. November 2025

Milazzo

16.11.2025

In Milazzo im Nordosten der italienischen Insel Sizilien habe ich ein Fußballspiel besucht. 30.000 Menschen leben hier.

Die Stadt wurde im Jahr 716 v.u.Z. von aus dem damaligen Zankle (Ζάγκλη, heute das 45 Kilometer entfernte Messina) gekommenen griechischen Siedlern gegründet. Die Insel war seinerzeit von griechischen Kolonien geprägt und das heutige Milazzo hieß Μύλαι (Mýlai). In römischer Zeit wurde daraus lateinisch Mylae und im modernen Italienisch Milazzo.


In den 1960er/70er Jahren wurden hier mit einer Raffinerie, einem Heizkraftwerk und einem Stahlwerk Industrie errichtet.


Meer


Die untere Stadt am Meer ist erst in den Jahrzehnten nach 1860 entstanden.


Die ältere obere Stadt liegt höher über dem Meer, unter der mittelalterlichen Burg.


An der Stelle der heute zu sehenden Festung Castello di Milazzo standen seit Jahrtausenden Befestigungsanlagen. Die ersten stammen aus der Zeit rund 4000 v.u.Z. In der Antike war dort die Akropolis der griechischen Stadt des 8./7.Jh.v.u.Z., die in römischer Zeit zu einer militärischen Festung (castrum) ausgebaut wurde. Die heute zu sehende Burg ist die im 12.Jh. unter Herrschaft der normannischen Eroberer Siziliens auf Teilen einer vorherigen arabischen Festung errichtete und im 13.Jh. under Kaiser Friedrich II. von Hohenstaufen erweiterte mittelalterliche Burg, die im 16.Jh. und 17.Jh. unter aragonesischer und spanischer Herrschaft mit dicken Mauern und Bastionen nach zeitgemäßen kriegerischen Erfordernissen erweitert wurde. Zuletzt diente die Anlage von 1880 bis 1959 als Gefängnis, stand dann einige Jahrzehnte verfallend leer und wurde 1991 bis 2002 und 2008 bis 2010 als touristische Sehenswürdigkeit renoviert.


Katze


Im ersten Punischen Krieg von drei großen Kriegen, in denen in der Antike Rom die anfangs größere Macht Karthago vernichtete und am Ende deren Hauptstadt zerstörte und seien Bevölkerung entweder tötete oder versklavte, fand vor dem heutgen Milazzo die erste Seeschlacht der eigens dafür entwickelten römischen Kriegsflotte statt. Zweitausend Jahre später ging ein gegenseitiges Töten in einer Schlacht am Land in die Geschichte der Entstehung des Staats Italien 1861 ein. Hier fand im Juli 1860 die letzte Schlacht auf Sizilien von Giuseppe Garibaldis Truppe an Kriegsfreiwilligen statt, die mit Unterstützung des Königreichs Sardinien-Piemont ausgerüstet und unter Schutz der britischen Marine auf Sizilien gelandet waren, und die hier stationierten Soldaten besiegten. Danach konnten sie aufs Festland übersetzen und das Königreich beider Sizilien mit seiner Hauptstadt Neapel stürzen, um es dem piemontesischen König zu übergeben, der König von Italien wurde.

Samstag, 15. November 2025

Traunstein

14.11.2025

In der Stadt Traunstein im deutschen Bundesland Bayern habe ich ein Fußballspiel besucht. 21.000 Menschen leben hier.



Bahnhof. Traunstein liegt etwa zehn Kilometer östlich des Chiemsees und 15 km nördlich der Chiemgauer Alpen.


Im Jahr 1245 wurde Traunstein als Siedlung erstmals schriftlich erwähnt. Aufgrund der strategischen Lage auf einer Anhöhe am Fluss Traun, von der sich die Handelsroute von Reichenhall nach München militärisch kontrollieren ließ, ließen die in Bayern herrschenden Wittelsbacher den Ort nahe der Grenze zum Salzburger Machtbereich mit Befestigungsanlagen militärisch sichern.


Das Salz aus Bad Reichenhall wurde hier gelagert und umgeschlagen und da die Händler Traunstein nicht umfahren durften, verdiente Traunstein an jedem Salztransportschiff auf der Traun. 1616 bis 1619 wurde eine 31 Kilometer lange Rohrleitung gebaut, die Sole als Reichenhall hierherbrachte, wo in Traunstein mit großen Mengen an Brennholz daraus Salz gewonnen wurde. Die letzte Saline wurde 1912 geschlossen.


Die Arbeiterwohnhäuser, große Blöcke an Werkswohnungen aus dem 17.Jh. prägen den Stadteil um die Saline.


Der Jacklturm wurde ursprünglich im 16.Jh. erbaut.


Stadtplatz


Der Brothausturm stammt aus dem Jahr 1541 und war der Torturm des ehemaligen Oberen Tores der zur Verteidigung in Kriegen erbauten Stadtmauer.


Mittwoch, 5. November 2025

Rače

5.11.2025

In der slowenischen Ortschaft Rače (deutsch früher Kranichsfeld) habe ich ein Fußballspiel besucht. 3.000 Menschen leben hier.

Das Schloss ließen sich im 16.Jh. als Adelige 1528 bis 1533 auf Kosten der von ihnen beherrschten Bevölkerung als Residenz errichten. Als Wehranlage war das Schloss damals rundum mit Wällen und Gräben zur Verteidigung in Kriegen versehen. Die runden Türmen stammten aus einem Umbau im 17.Jh. und der eckige Mittelturm aus dem Jahr 1915. Heute ist darin nach Renovierung in den 1990er Jahren das Gemeindeamt.


Denkmal für die von hier stammenden Männer, die als Soldaten eines Infanterieregiments aus Celje zum Töten und Getötet werden für den Kaiser der Habsburgermonarchie in den Ersten Weltkrieg geschickt wurden und im Herbst 1917 in der elften Isonzoschlacht dabei in Massen umgebracht wurden. Die angreifende italienische Armee verlor in dieser Schlacht 150.000 Mann, davon ca. 30.000 Tote und das verteidigende Heer von Österreich-Ungarn 100.000 Mann, davon ca. 20.000 Tote. Bis zu einer halbe Million Mann erkrankten aufgrund katastrophaler Zustände an Seuchen wie Ruhr oder Typhus. In allein einer von zwölf Schlachten am Isonzo in diesem Krieg.


Das slowenische Wort rače bedeutet „Enten“. Der Ortsname stammt aber nicht von diesen. Im Jahr 1240 wurde der Ort schriftlich erstmals lateinisch als villa Ratz erwähnt. Diese erste schriftliche Erwähnung eines adeligen Herrschaftssitzes stammt aus dem Jahr 1329 mit einem Ritter Friedrich von Raetz.


Der Ort liegt zehn Kilometer südlich von Maribor in der historischen Landschaft Štajerska (Untersteiermark) und heute in der Region Podravska. Ein Denkmal erinnert an die zahlreichen Einwohnerinnen und Einwohner, die von deutschen Soldaten im Zweiten Weltkrieg umgebracht wurden.


Erinnerungstafel am Bahnhof, dass hier von 8. bis 10. Mai 1945 nach Kriegsende des Zweiten Weltkriegs Eisenbahner mit Hilfe von Leuten aus der Bevölkerung Transportzüge mit deutschen Wehrmachtssoldaten entwaffneten.