Nauders

3.8.2024

Im Tiroler Ort Nauders habe ich ein Fußballspiel besucht. 1.600 Menschen leben hier.

Die Nord-Süd-Verbindung des Reschenpass ist seit Jahrtausenden ein Weg über den Alpenhauptkamm. Der Pass war bereits in der Antike Teil der um das Jahr 50 u.Z. fertiggestellten römischen Hauptverkehrsstraße Via Claudia Augusta, die von Italien nach Augsburg führte. Das war lange Zeit der wichtigste Verkehrsweg nach Norden in der Region bis noch im Römischen Reich um das Jahr 200 die Brennerstraße ausgebaut und zum Schwerpunkt des Verkehrs wurde.

Die Sperre Hochfinstermünz oder Straßensperre Nauders wurde in den Jahren 1834 bis 1840 als Festung in den Fels der Schlucht am Finstermünzpass gebaut, um im Kriegsfall den Weg von Süden herauf militärisch absperren zu können. In den Kriegen von 1848, 1859, 1866 und zum Kriegseintritt Italiens gegen Österreich Ungarn 1915 wurde die Festung mit Truppen besetzt und verteidigungsbereit gemacht. Zu Kriegshandlungen kam es hier aber nie. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte die französische Besatzungsarmee 1945 bis 1955 die Hallen der Festung im Berg als sicheres Lager für Kriegsgerät. Danach betrieb bis 1970 das österreichische Bundesheer die Anlage, später nur mehr diverse umliegende Bunker und Sperranlagen. In einem Teil der 70 Räume ist heute ein Kriegsmuseum Festung Nauders eingerichtet.

Nauders liegt in den Ötztaler Alpen an der Grenze des Bundeslands Tirol im Dreiländereck mit der Schweiz und Italien. Südlich von Nauders liegt auf der anderen Seite des Reschenpass bereits Südtirol und im Südwesten ist der Schweizer Kanton Graubünden.

Das Schloss Naudersberg auf einem Hügel über dem Ort. Im 14.Jh. wurde hier eine mittelalterliche Burg als landesfürstliche Festung errichtet. Naudersberg war vom 10.Jh. bis zur Teilung Tirols 1919 Gerichtsstandort.