Reschensee

3.8.2024

Der Reschensee liegt in Südtirol südlich des Reschenpasses, wo ich im Norden Nauders und dort ein Fußballspiel besucht habe.

1950 wurden für den Bau eines Wasserkraftwerks mehrere Flüsse aufgestaut. Aus dem zuvor viel kleineren Reschensee wurde unter Einschluss des früheren Mittersees und Überflutung der jahrhundertealten Dörfer Graun und Reschen der heutige Reschensee. Noch unter faschistischer Diktatur waren 1940/41 die Enteignungen der Bevölkerung durchgeführt wurden. 1947 wurden die Bewohnerinnen und Bewohner informiert, dass der Bau jetzt beginnen werde und sie zu gehen haben. Für den Kraftwerksbau wurden 7.000 Arbeiter hauptsächlich aus Süditalien hierher gebracht. Die italienische Polizei hatte mehrmals Einsätze. Die Einwohnerinnen und Einwohner waren mit der Entscheidung unzufrieden, sich an höherer Stelle, damit weniger landwirtschaftlicher Nutzfläche und weniger Einkommen, ein neues Haus zu bauen oder woandershin wegzusiedeln. Perspektive hatten sie keine und so verließen notgedrungen 70% der Bevölkerung ihre Heimat und gingen weg. Bis auf den Kirchturm des Dorfes Graun, der aus dem 14.Jh. stammte und denkmalgeschützt ist, wurde 163 Wohnhäuser und landwirtschaftliche Gebäude vor der Überflutung im Sommer 1950 von den Bauarbeitern gesprengt. Der Kirchturm ragt heute pittoresk aus dem Wasser heraus. Das Kraftwerk erzeugt durchschnittlich 250 Gigawattstunden elektrischen Strom im Jahr.