Sonntag, 29. Dezember 2024
Watford
29.12.2024
In der englischen Stadt Watford habe ich ein Fußballspiel besucht. 103.000 Menschen leben hier.
Die Stadt liegt nordwestlich der Hauptstadt London und ist auch in deren U-Bahn-Netz eingebunden, ist aber eigenständig und nicht Teil von London.
Samstag, 28. Dezember 2024
Newtownards
28.12.2024
In der nordirischen Stadt Newtownards (irisch Baile Nua na hArda) habe ich ein Fußballspiel besucht. 29.000 Menschen leben hier.
Das 1767 bis 1771 errichtete Market House. Bis in die 1970er Jahre diente das Gebäude als Rathaus, seit den 2000er Jahren ist darin eine Kunstgalerie. Im irischen Aufstand gegen die britische Herrschaft 1798 war das Market House nach kurzer Abwehr durch Gewehrfeuer darin einquartierter britischer Soldaten mitsamt der Stadt eine Woche lang von Aufständischen besetzt.
Straßenszenen. Die Stadt wurde 1606 gegründet, nachdem der schottische Adelige Hugh Montgomery hier Landbesitz erhalten hatte. Als neue Stadt (new town) an der Halbinsel Ards. Die Siedlungsgründung war gewissermaßen einer der Vorläufer der später folgenden organisierten englischen und schottischen Einwanderung im Norden der Insel (Plantation of Ulster) 1610.
Ruine eines rund 1244 gegründeten Dominikanerklosters, das 1541 aufgelöst wurde und ausbrannte. Ein neuer Eigentümer baute sich danach darin ein Haus und ließ auch den Turm errichten.
Blick auf den 1857 bis 1859 am Scrabo Hill gebauten Aussichtsturm Scrabo Tower
Freitag, 27. Dezember 2024
East Belfast
27.12.2024
Im Osten der nordirischen Hauptstadt Belfast habe ich ein Fußballspiel besucht.
Straßenszenen in East Belfast. Beim ersten Besuch in Belfast 2019 war ich im Stadtzentrum, diesmal hier im stark protestantisch-britisch geprägten Osten der Stadt.
Zahlreiche murals sind in Belfast typisch. 1969 bis 1998 prägte der als troubles verharmlosend bezeichnete Bürgerkrieg das Leben in der Stadt. Bombenanschläge, gegenseitiger Terror gegen Menschen der anderen Religion oder Nationalität, Morde, Massaker und zahllose Gewalttaten prägten den Alltag in der Stadt und im Land. 1.600 Menschen wurde dabei allein in Belfast getötet. Die jeweiligen eigenen Kämpfer, die Angehörige der gegnerischen Gruppe attackiert und umgebracht haben, werden in den Murals als Helden und Verteidiger geehrt. Die Opfer waren auf beiden Seiten hauptsächlich in der Zivilbevölkerung.
Auffällig ist auch das starke Gedenken an den Ersten Weltkrieg. Der Zweiten Weltkrieg war für das United Kingdom länger und wohl traumatischer (etwa durch die Bombardierung der Städte durch die deutsche Luftwaffe), der Erste Weltkrieg schrieb sich als Epochenbruch und durch die viel größere britische Opferzahl mit 994.858 Toten (davon 887.858 Soldaten) im Ersten Weltkrieg gegenüber 450.900 Toten (davon 383.700 Soldaten) im Zweiten Weltkrieg aber nachhaltig in das Gedächtnis ein.
Der Hafen und die große Werft dominierten jahrhundertelang das Leben, die Arbeit und die Wirtschaft Belfasts. Auch die Titanic wurde hier gebaut.
Mittwoch, 25. Dezember 2024
Manfredonia
22.12.2024
In der italienischen Stadt Manfredonia an der apulischen Küste habe ich ein Fußballspiel besucht. 53.000 Menschen leben hier.
Am Meer
Statue des Namensgebers Manfred. Die Stadt Manfredonia wurde im Jahr 1256 gegründet und komplett neu gebaut, da vorherige Siedlungsgebiete nach dem Erdbeben von 1223 zu einer sumpfigen Malaria-Brutstätte und damit unbewohnbar geworden waren. Den Stadtneubau veranlasste der hiesige Herrscher Manfred (italiensch Manfredi) aus der deutschen Dynastie der Staufer, Sohn des römisch-deutschen Kaisers Friedrich II. (Federico II), damals seit 1250 Fürst von Tarent (Principe di Taranto) und Verweser (stellvertretender Herrscher) der italienischen Gebiete des römisch-deutschen Reichs. Später war er 1258 bis 1266 selbst König von Sizilien. Beim Bau der Stadt nutzte man die Ruinen der vom Erdbeben zerstörten antiken Stadt Siponto. Manfred hatte von der von ihm 1264 eröffneten Stadt aber nicht fiel, da er im Krieg gegen die Soldaten des Karl I. von Anjou (französisch Charles d’Anjou, italienisch Carlo d’Angiò) sein Leben und die Herrschaft über Italien für die Staufer verlor. Ab 1266 herrschten hier danach die Anjou. Die Anjou benannten die Stadt zwar in Nuova Siponto um, dieser Name konnte sich aber nicht durchsetzen und es blieb schlussendlich beim Namen Manfredonia.
Am Meer.
Das Castello di Manfredonia wurde ab 1279 unter Herrschaft der Anjou als militärische Festung errichtet und im Lauf der Jahrhunderte um- und ausgebaut. 1620 war die Burg nicht tauglich genug, um einen osmanischen Großangriff abzuwehren. Das osmanische Heer eroberte und plünderte die Stadt und brannte sie nieder. Erst langsam, bis ins 19.Jh. hinein, erholte sich die Stadt von dieser Kriegszerstörung.
Nach der Kriegserklärung Italiens gegen Österreich-Ungarn im Ersten Weltkrieg 1915 war Manfredonia eine der italienischen Küstenstädte an der Adria, die bereits am nächsten Tag von der österreichisch-ungarischen Marine vom Meer aus bombardiert wurden. Vor allem der für die Verkehrsverbindungen der Armee wichtige Bahnhof wurde beschossen und von hundert Geschossen getroffen. Daran erinnert eine Gedenktafel.
Im Faschismus ließ Mussolini in Manfredonia im Jahr 1940 eines der Gefangenenlager (campo di concentramento) errichten, in dem Menschen eingesperrt wurden, die anderer Meinung und gegen den Faschismus waren sowie Angehörige der slowenischen und kroatischen Bevölkerung in den istrischen und dalmatinischen Gebieten Italiens. Dazu wurde das Gelände eines großen ehemaligen, von einer Mauer umgebenen Schlachthofs nahe des Bahnhofs genutzt. 1940 bis zur Befreiung 1943 waren hier insgesamt 519 Menschen eingesperrt, durchschnittlich 170 pro Tag. Auch Jüdinnen und Juden wurden eingesperrt und dann den Deutschen zur Deportation und Ermordung übergeben.
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