Freitag, 27. Dezember 2024

East Belfast

27.12.2024

Im Osten der nordirischen Hauptstadt Belfast habe ich ein Fußballspiel besucht.

Straßenszenen in East Belfast. Beim ersten Besuch in Belfast 2019 war ich im Stadtzentrum, diesmal hier im stark protestantisch-britisch geprägten Osten der Stadt.


Zahlreiche murals sind in Belfast typisch. 1969 bis 1998 prägte der als troubles verharmlosend bezeichnete Bürgerkrieg das Leben in der Stadt. Bombenanschläge, gegenseitiger Terror gegen Menschen der anderen Religion oder Nationalität, Morde, Massaker und zahllose Gewalttaten prägten den Alltag in der Stadt und im Land. 1.600 Menschen wurde dabei allein in Belfast getötet. Die jeweiligen eigenen Kämpfer, die Angehörige der gegnerischen Gruppe attackiert und umgebracht haben, werden in den Murals als Helden und Verteidiger geehrt. Die Opfer waren auf beiden Seiten hauptsächlich in der Zivilbevölkerung.


Auffällig ist auch das starke Gedenken an den Ersten Weltkrieg. Der Zweiten Weltkrieg war für das United Kingdom länger und wohl traumatischer (etwa durch die Bombardierung der Städte durch die deutsche Luftwaffe), der Erste Weltkrieg schrieb sich als Epochenbruch und durch die viel größere britische Opferzahl mit 994.858 Toten (davon 887.858 Soldaten) im Ersten Weltkrieg gegenüber 450.900 Toten (davon 383.700 Soldaten) im Zweiten Weltkrieg aber nachhaltig in das Gedächtnis ein.


Der Hafen und die große Werft dominierten jahrhundertelang das Leben, die Arbeit und die Wirtschaft Belfasts. Auch die Titanic wurde hier gebaut.

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