Sonntag, 10. Dezember 2023

San Martino di Lupari

10.12.2023

In der italienischen Stadt San Martino di Lupari habe ich ein Fußballspiel besucht. 13.000 Menschen leben hier.

Die Stadt liegt im Veneto (Venetien) in der Nachbarschaft von Cittadella. 125 Menschen ermordete die deutsche Wehrmacht in der Stadt am 29. April 1945, in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs. Die deutschen Soldaten zogen am Rückzug nach Deutschland die Häuser ausplündernd durch die Dörfer und nahmen Einwohnerinnen und Einwohner als menschliche Schutzschilde mit, die sie erschossen, wenn sie von den italienischen Partisanen bekämpft wurden. Allein hier in San Martino die Lupari nahmen die Soldaten einer Panzergrenadierdivision 60 Geiseln und erschossen am Hauptplatz gleich einmal zwei von ihnen. Beim Abrücken Richtung Castello di Godego forderten sie 40 ihrer Geiseln auf, wegzulaufen und erschossen diese dann von hinten „auf der Flucht“ als sie das taten. An mehreren Orten in und um San Martino di Lupari ermordeten sie die willkürlich gefangengenommenen Menschen, zum Abschluss Jugendliche im Alter von 15 und 16 Jahren. Der deutsche Befehlshaber, Generalleutnant der Wehrmacht Fritz Polack, lebte nach Kriegsende als Universitätsprofessor gut weiter und starb friedlich ohne genauso wie seine untergebenen Mörder jemals belangt zu werden.


Kriegerdenkmal aus dem Jahr 1922, mit faschistischer Ästhetik eines oberkörperfreien Soldaten mit brennender Fackel und Dolch


Kirchen

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