Donnerstag, 28. September 2023

Boskovice

28.9.2023

In der tschechischen Stadt Boskovice (deutsch früher Boskowitz) habe ich ein Fußballspiel besucht.

Die Stadt entwickelte sich unterhalb der auf einem Hügel stehenden, im 13.Jh. erstmals schriftlich erwähnten Burg. Die Burg Boskowitz (Hrad Boskovice) war eine Festung verschiedener, von hier über die im Umland lebenden Mennschen herrschender Adeliger. In Kriegen mehrmals zerstört, wurde die Burg im 16.Jh. im Renaissance-Stil umgebaut, dann aber im 18.Jh. verlassen und verfiel zur Ruine.


Straßenszenen


Das Schloss Boskowitz (Zámek Boskovice) ließ sich der hier herrschende Adelige Franz Joseph von Dietrichstein auf Kosten seiner Untertanen 1819 bis 1826 an der Stelle eines nach 1682 errichteten Dominikanerinnenklosters, das 1784 von Kaiser Joseph II. aufgehoben und später abgerissen wurde, erbauen.


Vor hundert Jahren (Zahlen aus 1921) lebten hier 6.617 Leute, davon waren 6.118 tschechisch, 68 deutschsprachig und 310 jüdisch. Jüdinnen und Juden lebten hier seit dem 15.Jh. Südlich des Hauptplatzes lag ein geschlossenes Ghetto mit einer Synagoge aus dem Jahr 1698. 1848 betrug der jüdische Bevölkerungsanteil 38 %. Die Nazis ermordeten die meisten der fast 400 Boskowitzer Jüdinnen und Juden in der deutschen Besetzung des Landes 1939 bis 1945. Zehn Überlebende konnten nach der Befreiung 1945 zurückkehren.

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