13.10.2018
Im italienischen Rimini wurde ein Fußballspiel besucht. 150.000 Menschen leben hier.
Im Lauf des 19.Jh. entwickelte sich Rimini zu einem prosperierenden Badeort und der Tourismus wurde ein immer wichtigerer Wirtschaftszweig. Die Bevölkerungszahl hat sich seit dem Zweiten Weltkrieg verdoppelt.
Rimini ist eine sehr alte Stadt. Hier fanden sich archäologische Reste der Villanovakultur aus dem 9./10.Jh. v.u.Z. In der römischen Zeit wurde hier 268 v.u.Z. eine römische Kolonie latinischen Rechts (mit 6000 Kolonisten) gegründet, die sie Ariminum nannten. Im Jahr 220 v.u.Z. wurde die hochrangige Straßenverbindung der via Flaminia angelegt, die Rom mit der Adriaküste verband und in Ariminum endete.
Wasserstraßenszene
Die Brücke Ponte d’Augusto oder Ponte di Tiberio ist eine unter Augustus begonnene und unter seinem Nachfolger Tiberius im Jahr 20 u.Z. vollendete römische Brücke, die auch zweitausend Jahre später heute noch vom Straßenverkehr verwendet wird.
Die antike römische Stadt
Der ursprünglich aus dem Jahr 1204 stammende und Ende des 16.Jh. umgebaute Palazzo dell'Arengo e del Podestà ist Sitz der Stadtregierung.
Von 1239 an beherrschte die Adelsfamilie die Malatesta zwei Jahrunderte lang den Stadtstaat von Rimini. Im 13.Jh. gab es in der Stadt lange Zeit erbitterte Gefechte mit den Truppen von rivalisierenden Adelsfamilien um die Macht in der Stadt und 1288 wurde die Malatesta dabei auch aus Rimini vertrieben, aber in schweren Straßenkämpfen konnten ihre Soldaten 1295 ihre Rückkehr in die Stadt und an die Macht erringen. Von 1509 an stand Rimini mit Unterbrechungen bis zur italienischen Staatsgründung 1860 unter der Herrschaft des Kirchenstaats. 1831 und 1845 scheiterten revolutionäre Aufstände gegen die bedrückende päpstliche Herrschaft.
Die Fontana della Pigna („Pinienzapfen-Brunnen“) wurde 1400 von Giovanni da Carrara aus Bestandteilen älterer Brunnen gebaut. Manche Teile stammen sogar aus römischen Epochen.
Gedenktafel am Rathaus für die Soldaten, die Rimini im Herbst 1944 vom Faschismus befreiten.
Das Castel Sismondo wurde von 1437 als Festungsanlage und Burgresidenz der über Rimini herrschenden Malatesta errichtet. Bemerkenswert sind die bunt geschmückten Fliesenleisten an der Außenwand.
Die Piazza Tre Martiri ist nach den drei Partisanen Mario Capelli, Luigi Nicolò und Adelio Pagliarani benannt, die hier am 16. August 1944 von deutschen Besatzungssoldaten öffentlich gehenkt wurden. Sie hatten im Rahmen des Freiheitskampfs eine Dreschmaschine manipuliert, um die Lebensmittelversorgung der Nazis zu sabotieren.
Früher war die Piazza nach dem antiken römischen Putschisten und Diktator Julius Cäsar benannt.
Der Dom Tempio Malatestiano wurde im 15.Jh. anstelle einer gotischen Kirche aus dem 13.Jh. als prächtige Renaissancekathedrale zur Machtdemonstration der Herrscher über Rimini und Mausoleum für den Fürsten Sigismondo Malatesta errichtet. Für das Baumaterial dienten die römischen Ruinen in Sant’Apollinare in Classe bei Ravenna und in Fano wo antike Marmorbauten dafür abgerissen und die Steine hierhertransportiert wurde. Der obere Teil der an römische Triumphbögen anlehnten Fassade blieb unvollendet.
An den äußeren Seitenwänden der Kirche wurden die Sarkophage verschiedener Gelehrter und Humanisten aufgestellt, deren Gebeine Sigismondo Malatesta von verschiedenen Orten mehr oder eher weniger legal nach Rimini bringen ließ, darunter der des byzantinischen Philosophen Georgios Gemistos Plethon, der den Platonismus in Italien bekannt gemacht hatte und dessen Grab Sigismondo auf seinem Feldzug für die Venetianer in Morea gefunden hatte und dort ausräumen ließ. Sigismondo wollte sich auf diese Weise als Mäzen der Humanisten präsentieren und sich in einem Gelehrtenpantheon bestatten lassen. Der heidnische Charakter dieser Gestaltung hatte jedoch nicht nur Freunde und wurde von Papst Pius II. angeprangert.
Der Augustusbogen wurde im Jahr 27 v.u.Z. von der Stadt Rimini zu Ehren von Augustus errichtet. Er ist einer der ältesten erhaltenen römischen Ehrenbögen und repräsentiert eine frühe Form des Bautyps. Der Bogen markierte das Ende der von Rom kommenden Via Flaminia und war als Stadttor Bestandteil der Stadtmauer Ariminums. Octavian, der sich im Jahr 27 den Titel Augustus verleihen ließ, hatte im Bürgerkrieg seine Soldaten seine Alleinherrschaft durchsetzen lassen und die kriegsbeschädigten, militärisch wichtigen Straßen danach wieder instandsetzen lassen. Darunter auch die für Rimini wichtige Via Flaminia.
Das römische Amphitheater wurde im 2.Jh. errichtet und fasste einst 15.000 Zuschauer, die hier Spaß am Sterben von Menschen hatten.
Das Monumento alla Resistenza wurde 1973 zum Gedenken an die Opfer des Widerstands gegen deutsche Besatzung, Nazis und Faschisten 1943 bis 1945 errichtet.
Am Strand.
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