Samstag, 3. Februar 2018

Heidenheim an der Brenz

3.2.2018

Im deutschen Heidenheim an der Brenz im Osten Baden-Württembergs wurde ein Fußballspiel besucht. 48.000 Menschen leben hier.

In römischer Zeit verlief hier die römische Grenzbefestigung (Limes) und ab etwa 85 bis 159 u.Z. befand sich hier das Kastell Aquileia mit über 1000 berittenen Soldaten. Rundherum entwickelte sich eine Stadt. Vermutlich sind römische Mauerreste der Grund dafür, dass später dieser Ort „Heidenheim“ genannt wurde (ein Ort, an dem früher „Heiden“ ihr Heim hatten). Im 8.Jh. wird Heidenheim nach dem Ende der Antike erstmals (wieder) urkundlich erwähnt. Die Gründung der mittelalterlichen Stadt geht mit dem Bau des Schloss Hellenstein einher.


Das 1846 fertiggestellte Alte Rathaus, heute Elmar-Doch-Haus, bildet den Mittelpunkt der Hauptstraße. Es ist aus Jurakalksteinen gemauert, die aus Heidenheimer Steinbrüchen stammen. Mit diesem Naturstein wurden auch Teile des Wiener Rathauses gebaut. Mit dem Umzug 1972 in das neu erbaute Rathaus wurde das Gebäude zum Kulturhaus umgestaltet, benannt nach einem ehemaligen Oberbürgermeister. Im Jahr 1920 gab es hier den Heidenheimer Kirschenkrieg. Nach dem Ersten Weltkrieg hungerten die Menschen. Alles freute sich deshalb auf die Kirschenernte im Juni 1920. Aber auf dem Wochenmarkt wurden die Kirschen zu extrem überteuerten Preisen angeboten. Ein Händler namens Schimmel bedrohte eine der empörten Frauen mit einem Revolver, worauf diese ihm einen Kirschenkorb auf die Straße waren. Die Heidenheimer Arbeiterinnen und Arbeiter traten aus Protest gegen den allgemeinen Lebensmittelwucher in den Generalstreik – und bewaffnete Arbeitermilizen übernahmen für die nächsten drei Tage die Macht in Heidenheim. Am 26. Juni marschierte Militär ein und beendete die Rebellion. Für diesen unblutigen Hungeraufstand wurden 24 Heidenheimer angeklagt und mussten teilweise lange Haftstrafen verbüßen.


Eine Besonderheit des 1972 eröffneten Neuen Rathauses ist der 2001 als Kunstobjekt angefügte Piercing-Ring.


Seit 1985 wird mit einer Gedenktafel zwischen Busbahnhof und Rathaustreppe 15 namentlich genannter Opfer der NS-Gewaltherrschaft gedacht. Die Familien Jontofsohn, Metzger, Cahn, Klau und Weil wurden von den Nazis verfolgt, weil sie jüdisch waren. Georg Elser, August Joos, Ludwig Kentner, Ernst Maier, Heinrich Thalmon-Gros waren Vertreter des Arbeiterwiderstands. Georg Elser wollte den Krieg mit der Tötung Hitlers verhindern.


Die evangelische Michaelskirche aus dem 13.Jh. wurde mehrmals umgebaut und im Jahr 1621/22 erweitert. 1668 erhielt der Kirchturm sein heutiges Aussehen.


Das Schloss Hellenstein über der Stadt ist eine ab dem 11.Jh. errichtete Festungsanlage. 1503 gelangte die Burg unter die Herrschaft von Württemberg. Im 16.Jh. wurde an die mittelalterliche Burg ein Schloss angebaut.


Ab etwa 1762 gab die herzögliche Kameralverwaltung kein Geld mehr für die Renovierung der Burg aus. Die Anlage verfiel zusehends zur Ruine und wurde schließlich 1797 zum Abbruch freigegeben. Mit der Zeit verschwand Stein für Stein immer mehr historische Bausubstanz bis 1837 der weitere Abriss gestoppt wurde.


Aussichten auf die Stadt


Straßenszenen


Heidenheim ist Partnergemeinde von St. Pölten


Um 1600 siedelten sich hier außerhalb der Stadtmauer „am Flügel“ Weber samt Familien in dieser Straße an. Gewebt wurden die Leinwandstücke im Keller wegen der hohen Luftfeuchtigkeit, um ein Reißen der Fäden zu verhindern. Diesen ungesunden Bedingungen war man täglich 12 bis 14 Stunden und länger ausgesetzt. Darüber waren die Wohn- und Schlafräume der Familie, in denen die Fäden gesponnen und gespult wurden.


Kunstwerk, das einen Mopedunfall mit einer Laterne zeigt


Teddybär als Kreisverkehrsschmuck bei Giengen (Firma Steiff) am Weg nach Heidenheim

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