Sonntag, 4. Oktober 2015

Holice

3.10.2015

Im böhmischen Holice (deutsch Holitz) wurde ein Fußballspiel besucht. 6.500 Menschen leben hier.

Straßenszene am Hauptplatz (náměstí T. G. Masaryka)


Die Martinsirche (Kostel Sv. Martina) stammt ursprünglich aus dem Jahr 1350. Zwischen 1736 und 1739 erhielt sie ihr heutiges barockes Aussehen.


Das Denkmal an die Toten des Zweiten Weltkriegs erinnert auch an den Aufstand von Holice (Holické povstání) 1945. Am 5. Mai 1945, wenige Tages vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs, erhoben sich Einwohner der Stadt nachdem sie die Nachricht vom Aufstand in Prag gegen die deutsche Besatzung erhalten hatten. Es kam zu Kämpfen mit den deutschen Soldaten, wobei es Tote auf beiden Seiten gab. Die Aufständischen waren in der Stadt zunächst erfolgreich und konnten insgesamt 300 Wehrmachtssoldaten gefangennehmen. Die umliegenden Städte und Orte waren aber weiter in deustcher Hand und in der Nacht begann die Bombardierung der Stadt durch die deutsche Luftwaffe, dem der Angriff von zwahlenmäßig weit überlegenenen deutschen Truppen aus Wehrmacht und SS folgte. Die tschechischen Aufständischen zogen sich in die umliegenden Wälder zurück, die Deutschen besetzten die Stadt.


Die deutschen Soldaten plünderten die Häuser und setzten mehrere in Brand. Alle Männer wurden gefangenengenommen. Wenn Munition gefunden wurde oder sie auch nur schmutzige Schuhe hatten, was als Teilnahme an den Kämpfen gedeutet wurde, wurden sie erschossen. Einige dutzend Menschen wurden in der Sokol-Turnhalle als Geisel gefangengesetzt, die bei weiteren Handlungen gegen die deutschen besatzer ebenfalls erschossen würden. Das Rathaus wurde als Strafaktion niedergebrannt. Insgesamt ga es am 5./6. Mai 1945 58 Tote auf tschechoslowakischer Seite in Holice. Zwei Tage später war der Krieg zuende. Erst danach, am 10. Mai, erreichte die sowjetische Armee die Stadt. Modell des zerstörten Rathauses.


Denkmal für den 1847 hier geborenen tschechischen Afrikaforscher Emil Holub, der zwischen 1872 und 1887 in Expeditionen Afrika erforschte. Er schrieb darüber Bücher auf tschechisch und deutsch und hielt gut besuchte Vorträge. Holub starb 1902 in Wien.


In Holice erinnert ein 1970 eröffnetes Afrikamuseum samt Kinderspielplatz an Holub.


Das 1960 eröffnete Veranstaltungszentrum Kulturní dům.


Die 1913 eröffnete Turnhalle des 1905 gegründeten Sokol-Turnvereins in Holice.

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