21.12.2014
Im südostfranzösischen Saint-Étienne wurden neben kleineren ein großes Fußballspiel besucht. Rund 170.000 Menschen leben hier.
Der Bahnhof. 1823 wurde zwischen Saint-Étienne und dem 15 km westlich an der Loire gelegenen Andrézieux-Bouthéon die erste Eisenbahnverbindung Frankreichs gebaut, um die bei Saint-Étienne abgebaute Steinkohle abzutransportieren. 1832 wurde die Eisenbahn von Saint-Étienne nach Lyon eröffnet. Diese Strecke war dann die erste Bahn-Personenverkehrsverbindung.
Das Denkmal Le fusillé am Bahnhofsvorplatz erinnert an die von 1939 bis 1945 von Nazis und deutschen Besatzern umgebrachten Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfer sowie die rassistisch verfolgten Deportierten.
Das Mémorial de la Résistance et de la Déportation de la Loire wurde 1999 eröffnet. Das Museum zeigt in seiner Ausstellung das Leben unter deutscher Besatzung im Zweiten Weltkrieg, den Widerstand sowie Verfolgung und Ermordung der Jüdinnen und Juden. Leider hatte es an diesem Tag geschlossen.
Straßenszene
Die gotische Grand'Église Saint Etienne wurde ab 1310 anstelle einer früheren Pfarrkirche errichtet. 1469 wurde der Chor der Kirche zerstört, aber bis 1486 wiederaufgebaut.
Das Rathaus (Hôtel de Ville).
Der größte Platz ist nach dem Sozialisten Jean Jaurès benannt, der im Sommer 1914 gegen die um sich greifende Kriegseuphorie das Wort ergriff und kurz vor Kriegsausbruch von einem Attentäter umgebracht wurde.
Die Kathedrale (Cathédrale Saint-Charles-Borromée) wurde zwischen 1912 und 1923 in einfacher Neogotik errichtet. Das ursprüngliche Baukonzept sah drei weitere Türme und eine Kuppel vor, wurde aber nicht vollendet.
Die alte Mine Puits Couriot ist heute ein Bergwerksmuseum. Sie war von 1913 bis 1973 in Betrieb. Allein in dieser Mine wurden bis zu 3.000 Tonnen Kohle pro Tag gefördert und fanden 1.500 Bergarbeiter Arbeit. Die übrigen Bergwerke sind heute nicht mehr erhalten und von der Stadt überbaut. Bergbau und Schwerindustrie waren die wirtschaftlichen Standbeine Saint-Étiennes im 19. und 20.Jh. Die Krise der Montanindustrie in den 1970er Jahren brachte wirtschaftliche Probleme und Arbeitslosigkeit, seither gab es eine Umorientierung zum Dienstleistungssektor. Die Bevölkerungszahl, die zwischenzeitlich über 200.000 betrug, geht seither aber zurück.
Das 1864 errichtete Hauptgebäude der Waffenfabrik Manufacture d'armes de Saint-Étienne. Seit dem 14.Jh. war Saint-Étienne ein Zentrum der Metallverarbeitung und der Waffenherstellung. Im Zuge der Französischen Revolution wurde die Stadt daher sogar kurz in Armeville umbenannt. Im Zuge der Industrialisierung im 19.Jh. verstärkte sich die Bedeutung der Stadt als Standort der Waffenindustrie noch mehr. Lebten hier 1832 noch 33.000 Menschen, waren es 1880 bereits 110.000.
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