2.2.2014
In der lombardischen Stadt Cremona südlich von Mailand wurde ein Fußballspiel besucht und davor die Stadt erkundet. Rund 72.000 Menschen leben hier.
Straßenszene
Der Domplatz mit dem Dom, dem Kirchtum Torrazzo links und dem Baptisterium rechts. Das Ensemble wurde in verschiedenen Phasen zwischen dem 12. und dem 15.Jh. errichtet.
Der Torrazzo genannte Turm wurde zwischen 1230 und 1309 in romanischem Stil erbaut.
Nach gerade einmal 502 Stufen ist man auch schon an der Spitze angelangt und hat eine herrliche Aussicht über die Stadt.
Gegenüber steht am Domplatz der 1206 begonnene Palazzo Communale. Die Prunkräume im ersten Stock sind zugänglich.
Daneben steht die im gleichen Stil errichtete Loggia dei Militi aus dem Jahr 1292, Sitz der hiesigen Società dei Militi, einem Verein der reichsten und mächtigsten Bürger der Stadt.
In der aus dem 12./13.Jh. stammenden ehemaligen Basilica di San Lorenzo befindet sich seit 2009 das Museo Archeologico di San Lorenzo.
Der Kirchenbau ist selbst ein Ausstellungsstück. In der Apsis sind freigelegte Überreste einer Kirche aus dem 10.Jh. zu sehen, in einer Seitenkapelle Reste von Architekturmalerei.
Die Ausstellung präsentierte fragmentarische Überreste der antiken römischen Stadt Cremona. Hier Wanddekorationen eines Hauses eines reichen Römers aus dem Ende des 1.Jh.
Kassenhalle des 1863 eröffneten Bahnhofs.
Vor dem Bahnhof steht seit 2012 ein Denkmal für Giovanni Palatucci. Er war Polizeifunktionär im damals italienischen Fiume (Rijeka) in Istrien, wurde 1944 von der SS verhaftet und kam ins KZ Dachau, wo er 1945 umkam. Er soll durch seinen Einsatz 5.000 Jüdinnen und Juden das Leben gerettet haben und wurde dafür 1990 von Yad Vashem als Gerechter unter den Völkern ausgezeichnet, 1995 vom italienischen Staat und 2000 von der katholischen Kirche geehrt. Es gibt aber große Zweifel an der Geschichte, die vermutlich nicht stimmt. Von den 500 Jüdinnen und Juden, die in Fiume (Rijeka) lebten, wurden 412 nach Auschwitz deportiert, wohl unter Beteiligung Palatuccis. Von den Bedenken erzählen aber weder das Denkmal noch die Erklärungstafel.
Denkmal gegen Unterdrückung und für Freiheit in der Via Palestro
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