16.8.2013
Rund 1.700 Menschen leben in Teesdorf im niederösterreichischen Industrieviertel. Der Weg führte zu einem Fußballspiel.
Hier wurde 1803 eine Baumwollspinnerei gegründet und war bald eine der größten Maschinenspinnereien in Niederösterreich. 1841 waren bereits 587 Arbeiterinnen und Arbeiter beschäftigt. Markant ist der von 1908 bis 1910 errichtete Stahlbeton-Neubau der Spinnerei mit einem hohen Wasserturm.
1993 wurde die Fabrik geschlossen und steht seither leer.
Der Altbau der Spinnerei aus dem 19.Jh. In der Teesdorfer Fabrik entstand ein Zentrum der Arbeiterbewegung. Bereits 1856 wurde der Konsumverein der Arbeiter der Spinnfabrik gegründet, der zum Ursprung der Konsumgenossenschaften in Österreich wurde. Zu Beginn gingen jede Woche zwei Arbeiter mit einem Handwagen nach Wiener Neustadt und konnten dort billiger als in Teesdorf einkaufen. Einige Monate später wurden die Waren bereits in zwei Räumen der Fabrik verkauft. Aus dem kleinen Teesdorfer Konsumverein wurde im 20.Jh. schließlich der Konsum Österreich, bis zum Konkurs 1995 ein Großkonzern mit 700.000 Genossenschaftsmitgliedern und 17.000 Beschäftigen.
Gedenktafel an der ehemals stolzen Konsumfiliale am Teesdorfer Hauptplatz
Sehr schöne Geschichte! Der letzte Direktor der Spinnerei ist mein Schwiegervater. Leitet jetzt den ehemaligen Fabriksverkauf für Textilien in Teesdorf. Das übrigens früher mal ein Kindo war. Und davor der "Konsum"... interessanter, kleiner Ort :)
AntwortenLöschenlg wuchale
Danke, ja, ein sehr interessanter Ort - und die Welt ist scheinbar wirklich klein :-)
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