Freitag, 31. Dezember 2010
Prokla 159
PROKLA 159
Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft
40.Jg., Nr.2, Juni 2010
154 S.
Im der Auseinandersetzung mit Marx gewidmeten Heft blieb ich insbesondere bei dem Artikel Marx und die politische Philosophie der Gegenwart von Urs Marti hängen. Er beschäftigt sich mit der, in der akademischen Philosophie verneinten, Frage, ob der Marxismus eine politische Philosophie ist. Angegangen wird die Frage anhand der Begriffe von Liberalismus und Moderne, Staat, Recht, Gerechtigkeit, Freiheit und Politik und im Vergleich mit politischen Philosophen. Spannend dabei, daß die Frage der Gerechtigkeit des Kapitalismus, die heute so stark bewegt, bei Marx keine Rolle spielt. Im Zentrum stehen hier bei ihm vielmehr die Themen der Freiheit und Selbstbestimmung gegen die Unterdrückung durch das Wirtschafts- und Gesellschaftssystem. „Was hingegen den Begriff der Gerechtigkeit betrifft, so teilt Marx, anders als Rawls, mit Hobbes die Ansicht, dass er nichts weiteres bezeichnet als die Einhaltung der Regeln einer bestehenden Rechtsordnung, wobei in seiner Sicht diese Ordnung geprägt wird durch die Produktionsweise.“ schreibt Marti. Mit Marx für Freiheit und gegen Gerechtigkeit, das wäre eine erfrischende linke Parole.
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