Dienstag, 22. Juni 2010

spw 177



spw
Heft 177 (2/2010)
April 2010
63 S.







Aus der Krise kann man sich nicht herausschrumpfen, sondern nur herauswachsen.
Der Heftschwerpunkt widmet sich der Diskussion des Wirtschaftswachstums und hier der Frage "Was soll eigentlich wachsen?". Denn, wie Simon Sturn und Till van Treeck in ihrem Plädoyer für gleiche Verteilung und ökologische Orientierung feststellen, kann Wirtschaftswachstum "ein besseres Leben ermöglichen, es zugleich aber auch verhindern".
Das hier gebotene Meinungsspektrum reicht von der Position von Tanja von Egan-Krieger und Barbara Muraca, daß weiteres "Wachstum in den Industrieländern weder erreichbar noch wünschenswert ist" bis zur nicht falschen Stellungnahme des deutschen Gewerkschafters Wolfgang Rhode, Aussagen über befriedigte oder falsche Bedürfnisse der Bevölkerung "spiegeln häufig nur das Lebensgefühl bestimmter Milieus wider, haben aber mit der Lebenswirklichkeit vieler Menschen wenig gemein. Einer Verkäuferin, oder einem Ein-Euro-Jobber die Leitlinie vom Verzicht als Gewinn vermitteln zu wollen, läuft ins Leere; sie/er verzichtet schon an allen Ecken und Enden." Er plädiert für ein "Wachstum zu Gunsten von Arbeit und Umwelt". Da bin ich näher bei der Lebensrealität als beim philosophischen Zugang.

Christina Ujma würdigt in einem Artikel zu deren 50. Geburtstag die englische Zeitschrift New Left Review. Sie streicht vor allem deren "intellektuelle Rigorosität" hervor. Dem kann ich mich nur anschließend, auch wenn ich selbst die Lektüre 2003 aufgegeben hab, nach nur zweijährigem Abonnement. Aus damaligen finanziellen Erwägungen und aufgrund des bei mir schon immer überbordenden Zeitschriftenberges, denn inhaltlich waren die Artikel immer sehr gut.

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