Freitag, 18. Juni 2010

Prokla 158




PROKLA 158
Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft
40.Jg., Nr.1, März 2010
145 S.







Postkolonialen Studien als kritische Sozialwissenschaft ist das Heft gewidmet. Dieser Ansatz beschäftigt sich "mit den Nachwirkungen des Kolonialismus in ehemals kolonisierten und ehemals kolonisierenden Gesellschaften oder, abstrakter formuliert: mit der Analyse und Kritik von Herrschaftsverhältnissen im weiteren Zusammenhang mit dem historischen Phänomen des Kolonialismus", wie das Editorial formuliert.

Durchaus spannend wird dies ausgeführt von Tanja Ernst anhand der Frage von Theorie und Praxis der Begriffe Demokratie und Autonomie als Teile der westlichen Ideengeschichte in der identitätspolitischen Bewegung der Indigenas in Bolivien. Dazu gibt es weiters interessante Beiträge über die nicht so einfache Differenzierung von Faschismus und (Anti-)Kolonialismus in Indien oder der Anwendung des Konzepts des Orientalismus im Verhältnis von (Süd-)Korea und Japan. Sook-Young Ahn und Ralf Havertz zeigen an letzterem Beispiel, wie die japanische Kolonialmacht mit aus westlichem Zusammenhang geläufigen Mustern der Rede von Modernisierung und Fortschritt ihre Herrschaft begründete.

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