Dienstag, 15. September 2009

Blätter, August 2009



Blätter für deutsche und internationale Politik
Heft 8/2009
128 S.








Zu den Vorgängen im Iran rund um die Präsidentschaftswahlen gibt es drei Artikel mit einigem an Hintergründen. Das ist es, warum ich diese Zeitschrift lese. Ich hoffe allerdings, daß es hierzu in kommenden Heften noch mehr geben wird.

Klemens Himpele bilanziert die kürzlichen Demonstrationen in Deutschland gegen die dortige Bildungspolitik im großen Bogen der studentischen Proteste 1988, 1997 und 2009. Trotz unterschiedlicher Strukturen sind die Ursachen der Bildungsmisere dort wie in Österreich ja ähnlich und auch die Universitätspolitik ähnlich katastrophal. Sowohl in der Kritik der Politik als auch der Beschreibung der Proteste sind die persönlichen Déjà-vus jedenfalls mannigfaltig.

Interessant für den Zeitungsjunkee ist noch der Artikel des Journalisten der Süddeutschen Zeitung Heribert Prantl über Qualität im Journalismus. Er schreibt über die eminente Wichtigkeit freier Presse für die Demokratie, falsche Analyse des "Zeitungssterbens" und einer Art "Selbstmord" der Medien durch Verringerung des Inhalts unter wirtschaftlichem Druck. Enttäuschend allerdings sein Lösungsmodell, der Appell an Mäzenatentum - "Es gibt ja nicht wenige kluge und verantwortungsbewusste Milliardäre in Deutschland." Abseits der gesellschaftspolitischen Implikationen, die Hoffnung auf einen reichen Onkel oder eine gutmütige Erbtante löst kein Strukturproblem.

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