Sonntag, 21. Januar 2018

Murcia

21.1.2018

Im südostspanischen Murcia wurde u.a. ein Fußballspiel besucht. 441.000 Menschen leben hier.

Murcia ist einer der größten Universitätsstädte Spaniens, mit 34.000 Studentinnen und Studenten an der öffentlichen Universidad de Murcia (UM) und 14.000 an der privaten Universidad Católica San Antonio bzw. Universidad Católica de Murcia (UCAM).


Der Ort des heutigen Murcia war schon vor der römischen Besetzung Südspaniens im 3.Jh.v.u.Z. besiedelt. Die heutige Stadt wurde 825 in maurischer Zeit als Mursiya gegründet. Eine Statue erinnert an den Emir von Córdoba Abd ar-Rahman II. (عبد الرحمن بن الحكم), in dessen Regierungszeit die Stadt gegründet wurde.


Die Kathedrale wurde zwischen 1394 und 1465 im kastilianisch-gotischen Stil erbaut. Die Hauptfassade wurde 1736 bis 1754 im Barockstil errichtet Der Turm wurde über die Jahrhunderte erhöht und verbindet verschiedene architektonische Stile: Die ersten beiden Stockwerke wurden im Renaissancestil (1521 bis 1546) erbaut, der 1792 fertiggestellte dritte Stock im Barock.


Der Bischofspalast aus dem 18.Jh. auf der Plaza de Belluga neben der Kathedrale. Im Spanischen Erfolgekrieg kämpften 1706 österreichische Soldaten in einer Schlacht gemeinsam mit niederländischen und englischen Verbündeten gegen die vom Bischof angeführten Verteidiger von Murcia, die sich für einen bourbonischen König von Spanien umbringen ließen und andere umbrachten während die Angreifer für einen Habsburger als spanischen König töteten und zu hunderten getötet wurden.


Straßenszene. 1243 unterstellte der maurische Emir von Murcia sein Reich als Vasall dem christlichen König von Kastilien, um in der Rivalität zwischen den christlichen Königreichen im Norden und dem maurischen Granada im Süden seine Herrschaft zu erhalten. Da die weitgehenden Freiheitsrechte gegen Tributzahlungen nicht eingehalten wurden, kam es zwischen 1264 und 1266 zum Mudéjar-Aufstand gegen den kastilischen König, der ihn von einem aragonesischen Heer seines Schwiegervaters, des Königs von Aragon, blutig niederschlagen ließ. Wer später nicht den christlichen Glauben annehmen (und sich damit der Inquisition unterstellen) wollte, musste Hab und Gut und die spanische Heimat verlassen. Die Nachkommen derjenigen, welche der Zwangstaufe zustimmten, wurden schließlich 1613 als zwar christliche, aber von islamischen Vorfahren abstammenden Moriscos ebenfalls aus Spanien vertrieben.


Der Platz La Glorieta am Ufer des Flusses Segura, das traditionelle Zentrum der Stadt.


Seit dem frühen Mittelalter sind zahlreiche Hochwasser des Flusses Segura dokumentiert. Schon die im 9.Jh. erbaute erste Stadtmauer diente auch als Hochwasserschutz. 1651 starben 1.500 Menschen bei einer Überflutung und 1879 gab es 1.000 Tote.


Erhaltene Teile der arabischen Stadtmauer. Sie wurde im 12.Jh. errichtet und blieb auch nach der christlichen Übernahme 1243 im großen und ganzen bis zum Ende der Grenzgebietslage Murcias zum maurischen Granada 1488 in Funktion. In der zweiten Hälfte des 19.Jh. wurden große Teile abgerissen.


Die christliche Karoche, Semana Santa wird hier wie in der ganzen Region als Höhepunkt des religiösen Jahres mit zahlreichen Prozessionen in Kostümen gefeiert wird.


Die 1887 eröffnete Stierkampfarena Plaza de toros de La Condomina.


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