Sonntag, 7. Dezember 2014

Koper

6.12.2014

Im slowenischem Koper (italienisch Capodistria) wurde ein Fußballspiel besucht. Rund 53.000 Menschen leben hier.

Koper lag einst auf einer Insel, nach Entwässerungsarbeiten im 19.Jh. ist es heute auf drei Seiten mit dem Festland verbunden.


Das 1516 erbaute Muda-Tor (Vrata Muda, Porta della Muda) steht noch als einziges von einst zwölf Stadttoren. Links davon ist ein Rest der Steine der einstigen Stadtmauer zu sehen. Im 15.Jh. kam die Stadt in den Besitz Venedigs, wurde als Stützpunkt ausgebaut und erhielt den Namen Caput Histriae bzw. italienisch Capo d'Istria, also Haupt(-stadt) Istriens. Daher kommt der heutige italienische Name Capodistria.


Der 1432 errichtete, 1666 in seine heutige Form gebrachte und 1898 eingestellte Da-Ponte-Brunnen (Da Pontejev vodnjak, Fontana Da Ponte).


Die Altstadt sieht mediterran-italienisch aus. Koper ist offiziell zweisprachig slowenisch-italienisch, alle Aufschriften sind in beiden Sprachen gehalten. Heute spricht hier die Bevölkerung zu 74% slowenisch, 18% serbokratisch und nur 2% italienisch. Doch bis nach 1945 war die Stadt überwiegend italienisch (1900 von 7.830 Einwohnerinnen und Einwohnern 92% italienisch). Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Stadt Triest samt ihrem Umland, zu dem Koper zählt, zwischen Italien und Jugoslawien umstritten und wurde international verwaltet. 1947 kam das Umland als Zone B unter jugoslawische Verwaltung und Triest unter italienische Verwaltung. 1954 wurden daraus dann de facto Staatsgrenzen. Die italienische Bevölkerung Istriens floh in jenen Jahren vor Diskriminierungen, wurde vertrieben oder emigrierte mehr oder weniger freiwillig. In die verlassene Stadt wurden Menschen aus dem übrigen Jugoslawien angesiedelt.


Der Prätorenpalast aus dem 15.Jh., zusammengesetzt aus zwei älteren Häusern aus dem 13.Jh., war bis zum Ende der venezianischen Herrschaft 1797 Sitz der Regierungsgewalt. Danach war die Stadt bis 1918 Teil der Habsburgermonarchie und dann bis 1943 Teil Italiens.


Die Loggia (Loža) gegenüber wurde im 15.Jh. erbaut und erhielt im 17.Jh. ihr heutiges Aussehen.


Die Kathedrale wurde in der 2. Hälfte des 12.Jh. romanisch erbaut, in Umbauten im 14. und 15.Jh. wurde die Westfassade des Kirchenbaus gotisch gestaltet.


Die Rotunda hinter der Kathedrale ist eine ehemalige Taufkapelle, errichtet zwischen dem 10. und 12.Jh. als typische Rundkirche.


Straßenszene. Mediterrane Farben. Palmen.


Die romanische Rotunda des Elias stammt aus der Mitte des 11.Jh.


Straßenszene


Der Hafen von Koper stand jahrhundertelang im Schatten von Triest, ist heute aber als einziger Meereshafen Sloweniens ein wichtiger Knotenpunkt.


Blick auf das Meer


Bastion der ehemaligen Stadtmauer am Hafen


Straßenszene


Die Taverna am alten Hafen wurde in der venezianischen Zeit als Markthalle und überdachtes Salzlager errichtet und genutzt.


Straßenszene


In der Altstadt gibt es einige schöne Plätze im typischen Stil einer italienischen Piazza.


Straßenszene


Gedenktafeln am Tito-Platz (Titov trg) für die Befreiung im April 1945 von Nazi-Herrschaft und deutscher Besatzung (1943 bis 1945), für im Kampf gegen Faschismus und Nazis getötete Kämpfer der kommunistischen jugoslawischen Partisanen, für im Spanischen Bürgerkrieg im Kampf gegen den Faschimus getötete Freiwillige aus Koper.


Abendstimmung am zentralen Tito-Platz (Titov trg)

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