Montag, 19. September 2011

Óbuda (Budapest)

18.9.2011

Zwischen zwei Fußballspielen in Budapest an Vormittag und Nachmittag wurde ein kleiner Rundgang in Óbuda (Alt-Buda) unternommen. Dies war eine der drei historischen Städte, die 1873 mit Buda (Ofen) und Pest zur neuen großen Hauptstadt Budapest vereinigt wurde. Die Budaer Donauseite ist der am ältesten besiedelte Teil der Stadt. Im heutigen Óbuda wurde im Jahr 89 das römische Militärlager Aquincum errichtet. In ihrer Blütezeit im 2./3.Jh. wurde daraus eine Stadt von 60.000 Menschen und die Hauptstadt der Provinz Unterpannonien. Im 19. Jahrhundert stand die Kleinstadt Óbuda aber klar im Schatten des seit dem 13.Jh. als Königsstadt fungierenden Buda und des zur Metropole und Großstadt gewachsenen Pest am gegenüberliegenden Donauufer.

Der barocke Fő tér (Hauptplatz) von Óbuda verströmt kleinstädtische Atmosphäre. Man würde es kaum glauben, hier in einer Millionenstadt zu sein, wenn sich nicht dahinter große Wohnbauten des 20.Jh. erheben würden.


Ums Eck in der Laktanya utca steht auf einer Verkehrsinsel die Figurengruppe Wartende mit Schirmen des 1923 geborenen Bildhauers Imre Varga. Weitere seiner Werke befinden sich nebenan in einem Museum.


Beeindruckend sind die Ruinen des großen römischen Amphitheaters aus dem 2.Jh. (es ist dies die Arena der Militärstadt, es gibt noch eine zweite kleinere in der Zivilstadt). An einer Seite ist noch ein Teil der Bogenkonstruktion erhalten, die Ausgrabung der Grundmauern läßt die einstige Größe des Runds gut erkennen. 10.000 bis 12.000 Menschen paßten hier einst hinein, um zum Gaudium dem Töten und Sterben von Menschen und Tieren beizuwohnen.




Dem Lauf der heutigen Straße Pacsirtamező utca folgend kommt man an einigen weiteren schönen Überresten aus der römischen Antike vorbei, die frei zu besichtigen sind. Der Besuch des Aquincum-Museums wurde auf ein anderes Mal verschoben.




Die Straßenunterführung am Flórian tér ist mit einer Vielzahl an römischen Artefakten geschmückt und daher trotz äußerer Nüchternheit die kunsthistorisch bemerkenswerteste Unterführung der Stadt.


Unter den großen Pfeilern der Autostraße am Flórian tér liegen heute die Reste des einstigen Großbadeanstalt (Thermae maiores) der römischen Militärstadt. Die Anlage wurde im 2.Jh. errichtet und mehrmals umgebaut.

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