Mittwoch, 25. Oktober 2023

St. Andrä am Zicksee

25.10.2023

In St. Andrä am Zicksee im burgenländischen Seewinkel habe ich ein Fußballspiel besucht. 1.400 Menschen leben hier.

Der Bahnhof liegt an der seit 2020 von der ÖBB betriebenen Neusiedler Seebahn (zuvor fuhr hier die GySEV/Raaberbahn).


In den Jahrhunderten der Kriege, die den westungarischen Raum im 15., 16. und 17.Jh. verwüsteten, wurde die Ortschaft 1437 und 1529 im Zusammenhang von Kriegen des Osmansichen Reichs und des Habsburgerreichs angegriffen und zerstört sowie endgültig 1605 im Zuge des ungarischen Aufstands gegen die Habsburgerherrschaft 1605 vernichtet. Die Ortschaft war dann verlassen und wurde erst 1698 neu gegründet und besiedelt.


Straßenszenen am Getreidesilo


St. Andrä am Zicksee heißt seit 1982 so. Zuvor hieß die Gemeinde St. Andrä bei Frauenkirchen. Den Zicksee gibt es allerdings seit 2022 nicht mehr. Der Zicksee war einer von vielen Steppenseen im Seewinkel und seinerzeit ein beliebt als Badesee und bei Wundsurfern. Er brachte im Tourismus am Strandbad mit Surfbrettverleih, Gastronomie etc. Einnahmen in den Ort. Mit Absenkung des Grundwassers vor allem zur Verwendung in der Landwirtschaft und fortschreitender Erderwärmung trocknete der See, der zuletzt schon nur mehr wenige Centimeter Wassertiefe hatte, im Jahr 2022 aus. Selbst bei starken Regenfällen bleibt Wasser seither nur kurz vereinzelt stehen und versickert bald wieder. Von einst 150 Lacken (kleinen Seen) im Seewinkel sind nur mehr 40 übrig. Aus dem Zicksee wurde eine versandende Staubwüste, deren von Wind aufgewirbelter und über die Äcker verteilter Sand die Landwirtschaft der Umgebung beeinträchtigt.

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