Dienstag, 13. August 2019

Kopenhagen

13.8.2019

In der dänischen Hauptstadt Kopenhagen (København) wurde ein Fußballspiel besucht. 623.000 Menschen leben hier.

Der Hauptbahnhof (Hovedbanegård) wurde 1911 eröffnet. Zuvor gab es an dieser Stelle seit 1847 bereits zwei Vorgängerbahnhöfe.


Der gegenüber dem Hauptbahnhof gelegene Tivoli ist einer der ältesten Freizeitparks der Welt.


Straßenszenen. Im Jahr 1043 wurde der Ort erstmals als damalige Fischersiedlung Havn („Hafen“) erwähnt. Der heutige Name bedeutet „Kaufmannshafen“. Im 12.Jh wurde zum Schutz vor Kriegen und Überfällen eine Burg errichtet. 1362 und 1368 wurden Siedlung und Burg als wirtschaftlicher Konkurrent der Hanse von deren Truppen angegriffen, geplündert und zerstört. Nach einem erneuten Angriff der Hanse war der Hafen 1428 eine Zeitlang von Schiffwracks blockiert. Bereits 1416 war die wiederaufgebaute Stadt Residenz des dänischen Königs geworden und 1443 übernahm Kopenhagen von Roskilde auch den Status als dänische Hauptstadt. 1658 und 1659 überstand Kopenhagen im Zweiten Nordischen Krieg eine lange schwedische Belagerung, während der Rest Dänemarks schwedisch besetzt wurde. Im Friedensschluss musste Dänemark Südschweden, das bisher der dänischen Krone unterstand, an Schweden abtreten, und Kopenhagen wurde damit zur Grenzstadt. An der gegenüberliegenden Meeresküste liegt die schwedische Großstadt Malmö.


Das Rathaus wurde zwischen 1892 und 1905 im Stil der nordischen Nationalromantik erbaut. Der Rathausturm ist mit 105,6 Metern Dänemarks höchster Turm.


Parkplatz an einer U-Bahn-Station. Das Fahrrad ist innerstädtisches Hauptverkehrsmittel. Zwei Drittel (65%) der Arbeitsplatzwege zwischen Wohnung und Arbeitsstätte werden hier mit dem Rad absolviert (Wien: 13%).


Gedenkstein für Israel am Israel-Platz. Im Zweiten Weltkrieg wurde Dänemark 1940 von der deutschen Wehrmacht überfallen und besetzt. Widerstand konnte die dänische Armee nur stellenweise leisten (in Kopenhagen, in Südjütland, im Bereich der Storstrømsbroen und auf Seeland), dabei wurden 16 dänische Soldaten getötet. Trotz der militärischen Besetzung blieben die Institutionen des dänischen Staats zunächst bis 1943 noch intakt und auch der König im Land. Der dänische Widerstand wehrte sich aber gegen die NS-Politik und deutsche Besatzung, zunächst noch unbewaffnet. Im August 1943 löste die deutsche Wehrmacht die dänische Regierung und das Parlament auf und übernahm mit Verhängung des Ausnahmezustands und Einführung des Standrechts (Todesstrafe) die Macht. Der Widerstand wurde dann stärker, es wurden illegale Zeitungen hergestellt und verteilt, Sabotageaktionen vorbereitet und es gab einzelne Attentate. Im Juni 1944 begann im Kopenhagener Arbeiterviertel Nørrebro ein gegen die Besatzungsmacht gerichteter Generalstreik, der sich auf ganz Dänemark ausbreitete. Eine dänische SS-Truppe sprengte als Rache weite Teile des Tivolis, die Königliche Porzellanmanufaktur, ein Bürgerversammlungshaus und ein Studentenwohnheim. Rund 850 Däninnen und Dänen wurden im Widerstand gegen die Nazis und deutschen Besatzer von diesen umgebracht und 600 der 4.000 in KZ deportierten Däninnen und Dänen dort ermordet. 1.800 Seeleute wurden im Krieg unter anderem durch U-Boote durch Versenken ihrer Boote und Schiffe getötet. Da die 10.000 Mann starke dänische Polizei nach deutscher Ansicht nicht hart genug gegen den dänischen Widerstand vorging und die Nazis befürchteten, dass deren Mitglieder – wie bei der Pariser Polizei geschehen – mehrheitlich die Fronten wechseln könnten, wurde sie von den Besatzungstruppen in einer militärischen Aktion am 19. September 1944 aufgelöst. Es wurden 2.235 Polizisten in die Konzentrationslager Neuengamme und Buchenwald deportiert.


Die Große Synagoge wurde 1830 bis 1833 errichtet und 1885 umgebaut. 1985 und 2015 gab es islamistische Attentate auf die Synagoge. Die für den 2. Oktober 1943 von der deutschen Besatzungstruppen geplante Deportation der dänischen Jüdinnen und Juden zu ihrer Ermordung in KZ wurde durch eine Rettungsaktion des dänischen Widerstands durchkreuzt: 7.000 Jüdinnen und Juden konnten vmit Schiffen und Booten nach Schweden ins Exil gebracht werden. Knapp 500 Jüdinnen und Juden fielen in deutsche Hände und wurden ins KZ Theresienstadt verschleppt. 50 wurden ermordet, 450 überlebten dank des anhaltenden Protests der dänischen Regierung den Krieg. Die Däninnen und Dänen schauten nicht weg, als die Nazis ihre Nachbarinnen und Nachbarn zur Ermordung abholen wollten.


Rundturm


Straßenszene. Im 18. Jh. starben an der Pest und anderen Seuchen ein Drittel der Stadtbevölkerung, 1728 und 1795 gab es dazu zwei große Stadtbrände, die den Großteil der Stadt zerstörten. Der Wiederaufbau führte zur heutigen, vom Baustil des 18.Jh. geprägten Altstadt. Ein weiterer Großband wurde 1807 durch das Bombardement der Stadt durch die britische Kriegsmarine von See her ausgelöst.


Das Schloss Christiansborg (Christiansborg Slot) ist Sitz des Parlaments (seit 1918), der Ministerpräsidentin und des Obersten Gerichts. Bereits im 12.Jh. wurde hier eine Burg errichtet und im 18.Jh. ein Königsschloss, das aber 1794 abbrannte. Das 1806 bis 1828 errichtete zweite Königsschloss brannte 1884 ab. Das heutige dritte Schloss wurde in der Zeit von 1906 bis 1937 errichtet.


Wasserstraßenszene


Der 1673 fertiggestellte Kanal Nyhavn („neuer Hafen“) ist von farbenfrohen Giebelhäuser aus dem 18. und 19.Jh. gesäumt.


Ehemaliges Speichergebäude am Hafen.


Die Freistadt Christiania ist eine „alternative“ Wohnsiedlung im Kopenhagener Stadtteil Christianshavn, die seit 1971 durch Hausbesetzung auf einem ehemalige Kasernengelände auf den historischen Wallanlagen der Stadt besteht. Die hier lebenden Menschen betrachten sich als autonome Gemeinde, die sich ohne staatliche Behörden nach Konsensprinzip (Entscheidungen nur einstimmig) selbst regiert. 2012 wurde ein Teil Christianias nach Geldsammlung dem Staat abgekauft. Autos und Motorräder sind in Christiania verboten, Drogen geduldet.


Fahrradstraßen gibt es hier überall.


Das Schloss Amalienborg aus den Jahren 1749 bis 1760 ist die Residenz der dänischen Königin.


Die Frederikskirke („Friedrichskirche“), auch „Marmorkirche“ genannt, ist eine 1740 begonnene und erst 1894 fertiggestellte Kirche nach dem Vorbild des Petersdoms in Rom.


Denkmal für die dänischen Freiwilligen, die im Spanischen Bürgerkrieg von 1936 bis 1939 auf der Seite der Republik gegen den faschistischen Militärputsch kämpften. Rund hundert wurden dabei getötet.


Reste der 1677 fertiggestellten Festung, die nach dem Verlust der dänischen Gebiete in Südschweden die Hafeneinfahrt in die Stadt von Osten her militärisch schützen sollte. Das Stadtgebiet von Kopenhagen liegt über mehrere Inseln verteilt, der größte Teil befindet sich auf der Insel Seeland, der größten dänischen Insel in der Ostsee.


Die 1,25 Meter große Lille Havfrue (kleine Meerjungfrau) wurde vom dänischen Bildhauer Edvard Eriksen geschaffen und 1913 eingeweiht. Die Statue stellt die Titelfigur eines Märchens von Hans Christian Andersen dar. Als Vorbild für die Statue nahm der Bildhauer das Gesicht einer damals in Kopenhagen berühmten Primaballerina und den Körper seiner Frau.

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