14.4.2018
Im ostungarischen Balmazújváros wurde ein Fußballspiel besucht. 17.000 Menschen leben hier.
Mit dem Bau des Schlosses wurde 1798 begonnen, als das Dorf Eigentum der Adelsfamilie Semsey wurde. Sein heutiges Aussehen erhielt es bei einem größeren Umbau 1840. Bis 1944 war es Herrschaftssitz der Adelsfamilie Semsey, welche über die hier lebenden Menschen herrschte.
Die 1781 bis 1786 errichtete katholische Kirche.
Die 1804 bis 1816 in spätbarockem Stil errichtete Reformierte Kirche. Der Turm wurde erst 1835 fertiggestellt. In den 1760er Jahren wurde eine Gruppe deutscher Auswandererinnen und Auswanderer, die aus religiösen Gründen die westdeutsche Pfalz verlassen hatten, von der Grundherrschaft in Balmazújváros angesiedelt und gründeten ein „Deutsches Dorf“, das heutige Németfalu.
Das 1908 bis 1911 in einer eklektizistischen Stilmischung errichtete errichtete Rathaus.
Im Park zwischen Rathaus und den beiden Kirchen gibt es eine Reihe an Kriegerdenkmälern. Darunter auch für hier im Zweiten Weltkrieg getötete sowjetische Soldaten.
Mehrere Denkmäler betrauern die im Zweiten Weltkrieg für Hitler und das mit dem Nazis verbündete ungarische Horthy-Regime getötete ungarische Soldaten.
Das wohl erste Kriegerdenkmal im Park gilt den toten Soldaten des Ersten Weltkriegs für Kaiser und König.
Sichtbare Denkmäler, welche die Erinnerung ungarischen Gebietsverluste 1920 und den nationalistischen Anspruch auf ein Großungarn mit Gebieten der Nachbarländer hochhalten, sind natürlich auch hier zu sehen.
Straßenszenen. Keine Erinnerung findet man an die 395 Jüdinnen und Juden, die noch 1930 hier gelebt hatten. Mit den 1938 einsetzenden Diskriminierungsgesetzen wurden sie vom ungarischen Staat schrittweise aus dem öffentlichen Leben ausgeschlossen. 1941 wurde die Männer in Zwangsarbeitseinheiten eingezogen und viele davon für den deutschen Krieg gegen die Sowjetunion, an dem sich Ungarn beteiligte, eingesetzt. Sie starben u.a. in Minenfeldern in der Ukraine, die sie mit ihren Leben freizuräumen hatten. Nach der deutschen Besetzung Ungarns 1944 wurde die jüdische Bevölkerung in ein Ghetto gesperrt, wo sie auf engstem Raum und ohne Hilfe durch die übrige Stadtbevölkerung ohne ausreichende Nahrung und Versorgung zusammengepfercht waren bis sie zunächst in ein Sammellager nahe Debrecen deportiert und von dort entweder zur Ermordung nach Auschwitz oder zur Zwangsarbeit in den österreichische Grenzraum verbracht wurden, wo man viele zugrunde gehen ließ. 62 überlebten die Zwangsarbeit im Burgenland, neun Auschwitz und 15 die Zwangsarbeitseinheiten im Kriegsdienst. Sie reparierten die zerstörte Synagoge und den verwüsteten jüdischen Friedhof, verließen die Stadt aber nach der Revolution von 1956 aus Furcht vor ähnlichen gewalttätigen Pogromen wie im weißen Terror von 1919 bis 1921, als Geschäfte von Jüdinnen und Juden geplündert und ihr Landbesitz konfisziert und an die Nachbarn verteilt wurde, da man sie pauschal der Unterstützung des Kommunismus beschuldigte.
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