Sonntag, 19. März 2017

Malacky

19.3.2017

Im westslowakischen Malacky (früher deutsch Malatzka und ungarisch Malacka) wurde ein Fußballspiel besucht. 17.000 Menschen leben hier.

Die Synagoge wurde 1886 nach Plänen eines Wiener Architekten in maurischem Stil errichtet. 304 Jüdinnen und Juden lebten 1940 hier in Malacky. 1942 wurden 291 nach Auschwitz und Majdanek deportiert und großteils ermordet. Nach der Befreiung lebten hier noch bis in die 1960er Jahre wieder wenige Jüdinnen und Juden. Die Synagoge wurde nach 1945 nicht mehr religiös genutzt und in den 1950er Jahren verkauft. Seit den 1980er Jahren wird sie für kulturelle Veranstaltungen verwendet, derzeit als Kunstschule.


Straßenszene. Vom Spätmittelalter bis ins 17.Jh. war die Gegend um Malacky mehrheitlich deutschsprachig bewohnt. Durch die langwierigen Kriege zwischen Osmanischem und Habsburger Reich im 16./17.Jh. wurde das Gebiet verwüstet und die Bevölkerung floh. Im 17./18.Jh. wurde der Ort großteils slowakisch neu besiedelt. 1880 waren die Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt noch zu 17% deutsch, 1930 noch 5%. Nach den Verbrechen der Nazis im Zweiten Weltkrieg wurde 1945/46 auch diese deutsche Restbevölkerung im Rahmen der tschechoslowakischen Beneš-Dekrete pauschal vertrieben.


Das Franziskanerkloster. 1653 wurde anstelle eines Renaissance-Schlosses ein Klosterbau mit Kirche errichtet. Dieser Bau wird von einer Wehrmauer mit vier Türmen umgeben. Die Anlage wurde 1760 und 1890 umgebaut und nach einem Brand im Jahre 1928 wiederhergestellt.


Die Marienkirche stammt aus dem Jahr 1880. In der Krypta wurden Mitglieder der Adelsfamilie Pálffy und hochgestellte Franziskanermönche bestattet. 1992 wurde die Kirche durch einen von örtlichen jugendlichen Satanisten gelegten Brand beschädigt und danach bis 2002 renoviert.


Kriegerdenkmal für die bei der Befreiung vom Faschismus am 4. April 1945 getöteten sowjetischen Soldaten.


Bis zum Zusammenbruch des Habsburgerreichs herrschte hier seit Beginn des 17.Jh. die ungarische Adelsfamilie Pálffy über die Menschen des Orts im damaligen Westungarn. Das Pálffy-Schloss (Pálffyovský kastiel) wurde 1624 errichtet und 1808 nach dem Großbrand, der fast den ganzen Ort niederbrannte, in klassizistischem Stil umgestaltet und von einem Schlosspark umgeben. In den turbulenten Revolutionstagen des November 1918 verließen die Pálffy ihren Stammsitz im nunmehr tschechoslowakischen Malacky und flüchteten in ihr Schloss im niederösterreichischen Marchegg. Das Schloss wurde in der Nazizeit ein Gestapo-Gefängnis und war später lange ein Krankenhaus. Seit 2007 ist es in städtischem Besitz. Am ehemaligen landwirtschaftlichen Großgrundbesitz der Pálffy wurde in den 1920er Jahren ein Militärgelände eingerichtet, das vor und nach dem Zweiten Weltkrieg von der tschechoslowakischen Armee genutzt wurde. 1939 bis 1945 war hier die deutsche Wehrmacht zur Vorbereitung ihres Vernichtungskriegs im Osten stationiert, während des Kommunismus teilweise die sowjetische Armee und seit Ende der 1990er Jahre die US Air Force.

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