Montag, 13. Mai 2013

Droß

12.5.2013

Vor einem Fußballspielbesuch wurde ein kurzer Blick in das Ortszentrum des kleinen Waldviertler Dorfs Droß geworfen, in dem rund 950 Menschen leben.

Blick über Droß, markant stechen die Kirche und das Schloß hervor


Das Schloß Droß ist ein Renaissancebau aus dem 16.Jh., schon zuvor befand sich hier im 12.Jh. eine Wehranlage (festes Haus) der Herren von Drozze. In der heutigen Ansicht als imposanter Vierkanter mit vier Ecktürmen und einem Uhrturm wurde das Schloß 1726 fertiggestellt.



Die Schloßkapelle und ehemalige Pfarrkirche des Orts ist ein roamnischer Bau mit frühgotischem Chor aus dem 14.Jh. In den 1950er Jahren wurden im Inneren bei Restaurierungsarbeiten bedeutende Fresken entdeckt, die wohl zum Großteil um 1330 entstanden.


1994/45 bestand hier mitten im Ort, in einem Wirtschaftsgebäude nahe des Dorfgasthauses, ein Lager für 38 jüdische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, die aus Ungarn verschleppt worden waren. Sie mußten im Wald schwere Arbeiten verrichten. Die Arbeiten leitete der frühere Knecht Severin Worel, der sich korrekt verhielt und nicht gewalttätig wurde. Als die SS-Männer zum Kriegsende von Erschießung sprachen, rettete er die Männer, Frauen und Kinder. Während anderswo in Vernichtungslagern, unzähligen Zwangsarbeitsstätten und Todesmärschen hunderttausende ungarische Jüdinnen und Juden in wenigen Monaten vor Kriegsende ermordet wurden, überlebte die nach Droß verschleppte Gruppe.


Straßenszene


Die zwischen 1949 und 1953 erbaute Pfarrkirche.

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