Freitag, 18. November 2016

Deutsches Bergbau-Museum, Bochum

18.11.2016

Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum wurde anlässlich eines Fußballspiels in Bochum besucht.

Ein Geschichtliches Museum des Bergbaus wurde 1930 von der Stadt Bochum und der Westfälischen Berggewerkschaftskasse (WBK), die seit den 1860er Jahren eine Sammlung besaß, gegründet. 1936 begann man mit dem Bau eines Anschauungsbergwerks. Ein echtes Bergwerk hatte es hier nie gegeben, am Standort war zuvor ein Schlachthof gewesen. Im Jahr 1976 wurde das bisherige Bergbau-Museum in Deutsches Bergbau-Museum Bochum umbenannt.


Die Außenansicht des Museums prägt das 1938/39 konstruierte mächtige Fördergerüst der stillgelegten Zeche Germania aus Marten, einem Stadtteil Dortmunds, das 1973 und 1974 dort ab- und hier wieder aufgebaut wurde.


Nicht nur Menschen arbeiteten unter den harten und oft lebensgefährlichen Bedingungen im Bergbau, sondern auch Arbeitstiere. Denkmal für die im Ruhrgebiet von 1850 bis 1966 unter Tage eingesetzten Pferde, die Grubenpferde.


Bergarbeit bedeutete vor allem unvorstellbare Ausmaße an Schmutz und Dreck. Die Arbeitskleidung wurde an Ort und Stelle nach getaner Arbeit wieder ausgezogen und zum Auslüften an Seilen an die Decke hochgezogen.


Es geht zum Schaubergwerk.


Das Anschauungsbergwerk in zwanzig Meter Tiefe gibt eine ungefähre Ahnung von Tunnelbau und Kohleförderung. Etwa ein Kilometer lang ist der Rundgang durch Tunnelstollen. Maschinenlärm, Kohlenstaub, Schmutz und Hitze von 30 bis 40°C muss man sich dazu vorstellen.


Mitte des 18.Jh. entstanden im Ruhrgebiet die ersten Eisenhütten. Ab Anfang des 19.Jh. wurde daraus eine Industrielandschaft aus Eisen- und Stahlhüttenwerken und industriellem Kohlebergbau. Die Zuwanderung aus allen Teilen Deutschlands, v.a. auch aus den polnischen Gebieten im Osten, war groß. Bochum war z.B. im Jahr 1800 noch eine beschauliche Gemeinde von 2.200 Einwohnerinnen und Einwohnern. Ein Jahrhundert später war es 1905 eine Großstadt, in der 117.000 Menschen lebten.


Der Kamerad Martin steht im Original als Steinstatue in der Stadt Eisleben. Die um 1590 entstandene Statue eines Bergmanns dürfte neben den Roland-Figuren das älteste, freistehende, nicht religiöse Denkmal in der deutschen Kunstgeschichte sein.


Im Untergeschoß des Ausstellungsgebäudes gibt es eine Sammlung von Barbara-Figuren. Die christliche Heilige Barbara diente über Jahrhunderte als religiöse Schutzpatronin, deren Anbetung auch als Ersatz für Arbeitsschutzmaßnahmen für die, den Naturgewalten oft hilflos ausgelieferten, Bergleute diente.


Thema der Ausstellung im Obergeschoß ist die Entwicklung des Bergbaus von der vorgeschichtlichen Zeit bis in die Gegenwart. Da das Museum saniert und neu aufgestellt wird, ist nur ein kleiner Ausschnitt zu sehen. Durch zu Vitrinen umfunktionierten Umzugskisten wird die Neugestaltung des Museums auch gleich thematisiert.


Eine antike römische Darstellung von Bergleuten, die 1875 in einem spanischen Haushalt gefunden wurde. Dort diente der Stein angeblich als Waschbrett.


1898 gründeten 13 Bergbauunternehmen die Westdeutsche Benzol-Verkaufsvereinigung in Bochum, um das Nebenprodukt der Herstellung von Koks, Benzol, zu verkaufen. In den 1920er Jahren mischte man es mit Benzin und begann mit der Errichtung des Aral-Tankstellennetzes.


Russisch-deutsches Bildwörterbuch zum Bergbau. Im Zweiten Weltkrieg setzten die Nazis Kriegsgefangene und verschleppte Zwangsarbeiter im Bergbau ein. Deren Leben wurde geringgeschätzt, dennoch brauchten sie Einschulung.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen