Sonntag, 29. November 2015

Barcelona

28.11.2015

In Barcelona wurde ein Fußballspiel besucht. Leider blieb nur wenig Zeit für die Stadt, daher wurden Altstadt, Aussichtsberg und Meeresküste außen vor gelassen und ein kleiner Ausschnitt zur Besichtigung gewählt. Man wird wiederkommen. 1,6 Mio. Menschen leben in der Hauptstadt Kataloniens und zweitgrößten Stadt Spaniens.

Seit 1882 wird an der von Antoni Gaudí (1985–1926) entworfenen Kirche Sagrada Família gebaut. Mit einer Fertigstellung wird angeblich für das Jahr 2026 gerechnet. Nach dem Tod des Architekten Gaudí wurden die Bauarbeiten immer wieder für kurze oder längere Zeit unterbrochen. Zu Beginn des Spanischen Bürgerkriegs 1936 gingen die ursprünglichen Baupläne verloren und die Gipsmodelle wurden schwer beschädigt. Durch Gaudís mathematisches Konzept für die Berechnung der einzelnen Bausteine konnte man aber die Entwürfe rekonstruieren. Der Kirchenbau und dabei vor allem der komplette Innenraum und die Dachlandschaft besteht aus komplexen Kombinationen von „Regelflächen“, zweiseitig gekrümmten Flächen, die aus Geraden gebildet werden. Industriell vorgefertigte Teile können nicht verwendet werden, was den Bau derart in die Länge zieht. Der Stil ist einerseits von geometrischen Formen und andererseits von komplexen Verzierungen und dekorativen Elementen gekennzeichnet. Die spindelartigen Türme der Sagrada Familia sind bis zu 115 Meter hoch. Insgesamt soll die Kirche 18 Türme bekommen.


Eines der Hauptwerke des katalanischen Architekten Antoni Gaudí ist die 1904 bis 1906 für den Textilindustriellen Josep Batlló i Casanovas vollkommen umgebaute Casa Batlló. Die Fassade erzählt die Legende des Heiligen Georg, der als Sant Jordi als Schutzpatron Kataloniens verehrt wird. Das gewölbte Dach stellt die Schuppen des Drachen dar, gegen den Georg kämpft, das Kreuz auf dem Dach steht für seine Lanze. Die schmiedeeisernen Balkone stelle die Totenköpfe der Opfer des Drachen dar und die Galerie im ersten Stock sein Maul.


Straßenszene


Ein Buch-Denkmal.


Die Plaça de Catalunya („Katalonienplatz“) liegt als großer Platz zwischen der Altstadt (Barri Gòtic) und der nach Abriss der Stadtmauern Mitte des 19.Jh. entstandenen Neustadt (Eixample). Während des Spanischen Bürgerkriegs von 1936 bis 1939, in dem die von katholischer Kirche sowie von Hitlerdeutschland und Mussolini-Italien militärisch unterstützte Rechten unter Franco gegen die Republik und ihre demokratische Regierung kämpften (und gewannen), war Barcelona eine Hochburg der Republik und der Linken. Im Mai 1937 war die Plaça de Catalunya Schauplatz eines Bürgerkriegs im Bürgerkrieg. Von 3. bis 8. Mai bekriegten sich republikanische Polizei, kommunistische und sozialistische Truppen auf der einen Seite und linksmarxistische, anarchosyndiaklistische und anarchistische Einheiten auf der anderen Seite. Es ging um die Machtfrage und die politische Differenz zwischen einer prioritären Ausrichtung auf den militärischen Erfolg im Bürgerkrieg gegen Francos Bedrohung der Republik und eine dafür straffe Organisation oder der Vorstellung, durch Vorantreiben der sozialen Revolution den Gegner auf Ebene der Gesellschaftsordnung zu besiegen. 400 Menschen wurden hier im Mai 1937 getötet, entweder in den offenen Kämpfen oder wenn sie bekannte Exponenten waren, per Hausbesuchen in ihren Wohnung ermordet.


Das Denkmal auf der Plaça de Catalunya erinnert an Francesc Macià i Llussà. Der katalanische Nationalist war erster Präsident der Generalitat de Catalunya, der autonomen Region Katalonien von 1932 bis zu seinem Tod 1933. Das Denkmal aus dem Jahr 1991 besteht aus einer Büste und aus einem unfertigen Stiegenaufgang, der das Fortschreiten der Geschichte Kataloniens symbolisieren soll.


Der Arc de Triomf (spanisch Arco de Triunfo) wurde 1888 als Eingangstor der der Weltausstellung in Barcelona in neomaurischem Stil errichtet.


Straßenszenen

Valencia

26./27.11.2015

In Valencia wurden zwei Tage anlässlich von Fußballspielen in Vila-real und Valencia verbracht. Es blieb mehr Zeit zur Stadtbesichtigung als beim Abendspazierung beim Besuch hier im Jänner. 790.000 Menschen leben hier.

Am Ort der Kathedrale von Valencia spiegelt sich wie an so vielen anderen religiösen Orten der iberischen Halbsinsel die wechselhafte Geschichte. Die religiösen Hüllen wechselten, die Orte der Verehrung blieben dieselben. Hier stand einst bereits in römischer Zeit ein Tempel, dann eine Kirche, in islamischer Zeit eine Moschee und seit dem 13.Jh. nunmehr die heutige christliche Kathedrale.


Die Kirche wurde im Lauf der Jahrhunderte oft umgebaut, sodass sich hier viele Baustile finden; so etwa das Haupttor Puerta de los Hierros im Barockstil, das gotische Tor Puerta de los Apóstoles oder die romanische Puerta del Palau.


Rückansicht der Kathedrale mit dem Glockenturm El Miguelete (spanisch) bzw. El Micalet (valencianisch). Er wurde im 14./15.Jh in gotischem Stil errichtet.


Aussicht von El Miguelete.


Straßenszene mit Turm der Santa Catalina


Der Palast der valencianischen Regionalregierung Palau de la Generalitat. Der gotische Mittelteil stammt aus dem 15.Jh. und diente einst als königliche Steuerbehörde. 1518/19 wurde im Renaissancestil ein markanter Festungsturm errichtet. Eine Kopie dieses Turms wurde zwischen 1942 und 1953 an der anderen Seite des Schlosses ergänzt.


Der Nordbahnhof (Estación del Norte) wurde im Jugendstil errichtet und 1917 eröffnet.


Die klassizistische Stierkampfarena Plaza de Toros wurde zwischen 1850 und 1860 an der Stelle einer älteren Arena errichtet.


Das Rathaus (Ayuntamiento) besteht baulich aus einem einstigen kirchlichen Schulgebäude und Bauten des 20.Jh., 1934 zog die Stadtverwaltung hier ein.


Die spätgotischen Torres de Quart schützten das Stadttor. Bis 1874 wurden nach architektonischem Vorbild des Castel Nuovo in Neapel gestalteten Türme Torres de la Cal genannt, „Kalktürme“, da im 18. Jh. alle Kalklieferungen nach Valencia hier passieren mussten. Das Innere der Türme diente später als Frauengefängnis.


Die zentrale Markthalle Mercado Central wurde 1928 eröffnet. Ihre Jugendstilarchitektur kommt von den bereits aus dem Jahr 1914 stammenden Plänen.


Die in gotischem Stil zwischen 1482 und 1533 errichtete Seidenbörse, La Lonja de La Seda, war ein mittelalterlicher Großmarkt, an dem wie der Name schon sagt vor allem mit Seide, Stoffen und Tuch gehandelt wurden. Im 15.Jh. wurde Valencia zu einem wichtigen Mittelmeerhafen. Anfang des 15.Jh. lebten hier noch 40.000 Menschen, 1483 waren es schon 75.000. Große wirtschaftliche Bedeutung hatte die Seidenweberei.


Die Torres de Serranos wurden zwischen 1392 und 1398 als Stadttor mit mächtigen Türmen zu dessen Schutz errichtet. Als 1865 die Stadtmauern abgerissen wurden, ließ man Tor und Türme freistehend stehen. Zwischen 1586 und 1887 dienten die Türme als Gefängnis für Adelige. Da die hintere Fassade entfernt wurde, kann man von außen in die gotischen Gewölbe der Räume blicken.


Einst floss der Fluss Turia an der Altstadt vorbei. Nach einem verheerenden Hochwasser im Jahr 1957 wurde in einem großangelegten Bauvorhaben, wie es die Diktatur ohne viel Berücksichtigung der Interessen der Menschen durchdrücken konnte, bis in die 1970er Jahre ein neues Flussbett weit abseits der Stadt gegraben und der Fluss abgeleitet. Das alte Flussbett sollte zu einer Stadtautobahn werden. Daraus wurde dann nach Ende des Franco-Regimes nichts mehr. Stattdessen wurde es in den 1990er Jahren zu einer Parkanlage gestaltet. Die alten Brücken stehen im Trockenen.


Bäume


Valencia liegt am Mittelmeer.

Freitag, 27. November 2015

Vila-real

26.11.2015

In Vila-real (offizieller Stadtname in valencianischer Sprache) bzw. Villarreal (spanisch) wurde ein Fußballspiel besucht. 51.000 Menschen leben hier.

Die Stadt wurde 1274 auf Anordnung des Königs von Aragón gegründet, Vila-real oder Villarreal heißt „Stadt des Königs“. Die an einer alten römischen Straße gelegene Siedlung sollte die Herrschaft über die zuvor im Rahmen der christlichen Reconquista von den islamischen Mauren eroberten Gebiete nördlich von Valencia absichern.


Straßenszene.


Hauptplatz


Die Església de Sant Jaume (St. Jakobskirche) aus dem 18.Jh.


Überrest der mittelalterlichen Stadtmauer mit dem Turm torre Motxa.