Freitag, 18. Oktober 2024

Pottenbrunn

18.10.2024

Im niederösterreichischen Pottenbrunn habe ich ein Fußballspiel besucht. 2.900 Menschen leben hier.

Pottenbrunn war bis 1971 eine eigene Gemeinde und ist seit 1972 Stadtteil von St. Pölten. Die Eingemeindung erfolgte durch einen Beschluss des Niederösterreichischen Landtags gegen großen Unmut der Pottenbrunner Bevölkerung. Der Pottenbrunner Gemeinderat beschloss vergeblich einstimmig eine Ablehnung und 95% der Pottenbrunnerinnen und Pottenbrunner unterschrieben eine Stellungnahme dagegen.


Das Schloss Pottenbrunn geht auf eine im Jahr 977 als Besitz des Salzburger Erzbistums erstmals erwähnte mittelalterliche Burg zurück. Im Lauf der Jahrhunderte war die Burg Herrschaftssitz verschiedener Adelinger, welche die Bevölkerung von hier aus beherrschten und sich Leben und Burgausbau von ihnen finanzieren ließen. Seit 1926 ist das Schloss im Privatbesitz der ehemaligen Adelsfamilie Trauttmansdorff. Bei den Kämpfen zur Befreiung St. Pöltens 1945 wurde das Schloss durch Artillerietreffer schwer beschädigt. Später stürzte der Turm 1961 ein, wurde aber 1966 wiederaufgebaut.


Einer von ihnen, Josef Trauttmansdorff-Weinsberg, gehörte als Gegner der Verbrechen der Nazis zur St. Pöltner Widerstandsgruppe Kirchl-Trauttmannsdorf, die gegen Kriegsende 1945 versuchte mithilfe der Errichtung von Stützpunkten und Waffenlagern durch Entwaffnung der Nazis zerstörerische Kämpfe um St. Pölten mit vielen Toten durch kampflose Übergabe an die anrückenden sowjetischen Truppen zu vermeiden. Der Gestapospitzel Franz Brandtner verriet die Widerständler, woraufhin das Schloss am 11. April 1945 von SS-Soldaten umstellt und die Leute verhaftet wurden. 14 Verhaftete wurden von den Nazis gefoltert und dann 13 zu Tode verurteilt und am 13. April 1945 im St. Pöltner Hammerpark durch von der SS erschossen.


Straßenszenen

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