Mittwoch, 15. Mai 2024

Zbýšov

15.5.2024

In der tschechischen Stadt Zbýšov (deutsch früher Zbeschau) habe ich ein Fußballspiel besucht. 3.700 Menschen leben hier.

Jahrhundertlang war das hier ein kleines Dorf. Im Jahr 1790 lebten hier 313 Einwohnerinnen und Einwohner. Im Jahr 1820 begann allerdings der Steinkohleabbau und rasant wuchs daraufhin der Ort zu einem regionalen Zentrum. 1890 lebten hier bereits 1.624 Menschen. In den 1950er Jahren wurden zahlreichen Wohnblocks für die Bergarbeiter und ihre Familien gebaut und 1965 erhielt Zbýšov das Stadtrecht. Der Bergbau brachte Arbeitsplätze, sorgt aber auch für niedrige Lebenserwartung der Bergleute. Im Park im Stadtzentrum erinnert ein Gedenkstein an die 91 Toten bei den Unglücken 1820, 1860, 1875, 1884 und 1895. Anfang der 1990er Jahre wurde nach der Wende von 1989/90 hier wie auch anderswo der Kohlebergbau eingestellt. 1992 stellte mit de Důl Jindřich II die letzte Zeche in Zbýšov den Betrieb ein. Sie war mit 1550 Metern Tiefe eine der tiefsten Steinkohlengruben in Mitteleuropa. Die Stadt veränderte sich. 1980 hatten hier noch 4.484 Menschen gelebt. Seither verringert sich die Bevölkerung.
Das Bergwerk Simson (Důl Simson) war eines der Steinkohlebergwerke hier. Mit dem Bau des Schachts begann man 1848 und 1853 bis 1925 wurde hier bis zu einer Tiefe von 625 Metern Kohle gefördert. Das Gelände wurde danach weiter genutzt. So war hier unter anderem die Bergwerkrettungszentrale untergebracht. 1987 wurde ein Teil und 1992 der Rest der Grube zugeschüttet. 1999 wurde das ehemalige Maschinenhaus zu einem Wohnhaus umgebaut.

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