Freitag, 9. Juni 2023

Schöngrabern

9.6.2023

Im niederösterreichischen Grabern wurde ein Fußballspiel besucht. 1.750 Menschen leben in der aus Mittergrabern, Obergrabern, Ober-Steinabrunn, Schöngrabern und Windpassing bestehenden Gemeinde Grabern. Im Hauptort Schöngrabern leben 1.050 Menschen.

Gleich beim Ortseingang kündet ein Standbild vom historischen Highlight des Ortes, der Steinernen Bibel an der Pfarrkirche.


Die Pfarrkirche von Schöngrabern beeindruckt durch ihren erhaltenen romanischen Teil aus dem 13.Jh. (Baubeginn wohl in den 1210er Jahren). 1781 bis 1791 erfolgte ein umfangreicher Umbau. 1786 wurde das Gewölbe des Kirchenraums eingeschlagen und der Turm über dem Chor abgerissen. Dagegen wurde auf der anderen Seite der Kirchenraum verlängert, ein neues Dach errichtet und der heutige Turm gebaut. Das romanische Haupttor wurde zugemauert und die romanische Gestaltung durch einen einheitlichen Putz verdeckt. In den Kriegen von 1805 und 1809 wurde bei Schöngrabern gekämpft, wobei die Häuser der Ortschaft mit Artillerie in Brand geschossen und auch die Kirche beschädigt wurde. 1866 wurde der Turm aufgestockt. 1907 wurde die romanische Gestalung der Außenseite wieder freigelegt. Man sieht Reste einer Steinernen Bibel, also mit Figurengruppen dargestellten religiösen Szenen. 1937/37 wurde die Innenraumbemalung aus dem 19.Jh. entfernt und gotische Fresken aus dem 14./15.Jh. freigelegt. 1975-78 wurde der im 18.Jh. eingebaute barocke Hochalter abgetragen und stattdessen der romanische Altar aus dem 13.Jh. wieder freigelegt.


Straßenszenen. Im Jahr 1120 wurde erstmals ein Dorf namens Grawarn schriftlich erwähnt, das sich ab dem 14.Jh. in Unter-, Mittel- und Obergrabern unterschied. Einen eigentlichen Ort namens Grabern gibt es nicht. 1968 schlossen sich Mittergrabern, Obergrabern und Ober-Steinabrunn zur gemeinsamen Gemeinde Mittergrabern zusammen. 1971 fusionierte dann diese Gemeinde Mittergrabern mit Schöngrabern und Windpassing zur heute bestehenden Gemeinde mit dem Namen Grabern.


Seit bald zwei Jahrzehnten endet die EU nicht mehr einige Kilometer hinter Grabern an der österreichisch-tschechischen Grenze.


Im Zuge der napoleonischen Kriege fand am 16. November 1805 die Schlacht bei Hollabrunn und Schöngrabern statt, bei der sich auf Anordnung ihrer Kaiser und Offiziere 30.000 französische Soldaten auf der einen Seite sowie 8.000 österreichische und russische Soldaten auf der anderen Seite gegenseitig zu töten versuchten. 2.400 Menschen starben an jenem Tag hier auf den Feldern. Im nächsten Krieg wurde am 9. und 10. Juli 1809 bei Hollabrunn und Schöngrabern erneut gekämpft, wobei 11.000 französische Soldaten und 17.000 Soldaten der Habsburgermonarchie zum Umbringen abkommandiert waren. Genaue Zahlen sind unbekannt, aber rund 1.500 Menschen werden dabei getötet worden sein. Das Denkmal wurde 1909 errichtet und in Anwesenheit des französischen und des russischen Botschafters eröffnet.

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