Sonntag, 19. März 2017

Veľká Mača

19.3.2017

Im westslowakischen Veľká Mača, ungarisch Nagymácséd, wurde ein Fußballspiel besucht. 2.500 Menschen leben hier.

76% der Bevölkerung sind hier ungarisch, 20% slowakisch (Zahlen von 2011). Aufschriften sind daher zweisprachig.


Das 1996 aufgestellte Szekler-Tor, slowakisch Sikulská brána und ungarisch Székelykapu. Die traditionellen holzgeschnitzten Tore der im rumänischen Siebenbürgen lebenden ungarischen Volksgruppe der Székler (ungarisch székely) sind ein national-völkisches ungarisches Symbol.


Landwirtschaftliches Gerät, ausgestellt beim Heimatmuseum.


Das Denkmal der Vertriebenen, ungarisch Kitelepítettek emlékműve und slowakisch Pamätník deportovaných. Nach jahrhundertelanger Zugehörigkeit zum ungarischen Königreich (erste schriftliche Erwähnung der Ortschaft im Jahr 1326) gehörte der Ort seit dem Zerfall des Habsburgerreichs 1918 zur neuen Tschechoslowakei, die den Anspruch 1918/19 auch militärisch gegen Ungarn durchsetzte. In der Zeit des Faschismus wurde der Ort 1938 bis 1945 mit dem übrigen meist ungarisch bewohnte Süden der Slowakei vom mit Hitler verbündeten Ungarn besetzt und eingegliedert. Bis 1918 wurde alles Nicht-Ungarische unterdrückt, dann das Slowakische gefördert und 1938 hatte dann wieder alles ungarisch zu sein. Im Rahmen der Zwangsumsiedlung ungarischer Familien nach Ungarn und slowakischer Familien aus Ungarn in die Tschechoslowakei mussten 1947 61 ungarische Familien aus der Ortschaft ihren Heimatort verlassen und statt ihnen kamen ihrerseits zwangsumgesiedelte slowakische Familien hierher.


Die katholische Kirche wurde 1783 in klassizistischem Stil mit barocken Elementen gebaut. 1849 wurde der Pfarrer Dávid Mészáros von österreichischen Soldaten gefangengenommen, in Fesseln durch den Ort geführt und in Pressburg erschossen, da er den Krieg des Kaisers und Königs Franz Joseph gegen die ungarische Revolution von der Kanzel aus kritisiert und zum Widerstand aufgerufen hatte.

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