Freitag, 27. Januar 2017

Elche

27.1.2017

Im spanischen Elche (valencianisch Elx) wurde ein Fußballspiel besucht. 228.000 Menschen leben im Gemeindegebiet, im engeren Stadtgebiet sind es 188.000.

Elche ist für seine Palmengärten bekannt. El Palmeral de Elche (spanisch) bzw. Palmerar d'Elx (valencianisch) ist mit 1,5km² und 11.000 Palmen mitten in der Stadt die größte Palmenpflanzung in Europa. Auf seinem Höhepunkt im 18.Jh. umfasste der Palmeral eine etwa doppelt so große Fläche und rund 200.000 Palmen. Die Palmenpflanung geht hier auf dem 5.Jh.v.u.Z. zurück, also in die Zeit der karthagischen Herrschaft, und überdauerte alle Epochen. Das heute noch genutzte Bewässerungssystem wurde in maurischer Zeit errichtet.


Der Palacio de Altamira wurde Ende des 15.Jh. als adeliger Wohnsitz errichtet, wobei man Teile einer maurischen Befestigungsanlage des 12. oder 13.Jh. miteinbezog. Auf den maurischen Ursprung zurückgreifend wird der Palast daher auch Alcázar de la Señoría genannt, Alcázar ist eine maurische Burg.


Die Basilíca de Santa María wurde 1672 und 1784 in Barockstil errichtet. Zuvor stand hier eine gotische mittelalterliche Kirche, die wiederum am Ort der Moschee der islamischen Epoche errichtet worden war. 1936 wurde die Kirche noch vor Ausbruch des Bürgerkriegesbei Ausschreitungen gegen konservative Herrschaftseliten teilweise beschädigt.


Am 14. und 15. August wird hier jährlich ein Mysterienspiel aufgeführt, das Misterio de Elche (spanisch) bzw, Misteri d'Elx (valencianisch), das von Himmelfahrt und Königinnenkrönung der Maria handelt. Das lyrische Drama ist seit dem 15.Jh. in Elche sehr populär. Dabei handelt es sich um eine Himmelfahrtsdarstellung aus dem Mittelmeerraum, wobei die Handlung auf Texten von Apokryphen basiert, also aus religionspolitischen Gründen nicht in die Bibel aufgenommenen frühchristlichen Texten. Auch wenn Aufführungen solcher Stücke eigentlich seit dem Konzil von Trient (1543 bis 1563) durch die Kirche verboten waren, schaffte man es 1632 eine päpstliche Erlaubnis dafür zu erhalten. Die Statuengruppe zeigt eine Szene aus dem Stück, als drei Apostel aufeinandertreffen.


Der Torre de la Calahorra ist ein Turm der Stadtmauer der maurischen Almohaden, die zwischen Ende des 12. und Anfang des 13.Jh. erbaut wurde.


Eine gärtnerische Nachbildung der antiken iberischen Dama de Elche (spanisch) bzw. Dama d'Elx (valencianisch). Die „Dame von Elche“ ist eine Kalksteinbüste aus dem 5./4.Jh.v.u.Z.


Straßenszene. Die Stadt Elche lässt sich bis auf die Iberer zurückführen, die ungefähr zwei Kilometer von der heutigen Stadt entfernt um etwa 600 v. Chr. das Dorf Helike bewohnten. Nach der römischen Eroberung 203 v.u.Z. blieb diese Stadt unter dem lateinischen Namen Illici erhalten und entwickelte sich fort. In der frühmittelalterlichen Zeit veränderte sich der Stadtname zu Elici, Elice oder Elece. Nach der maurischen Eroberung im 8.Jh. wurde die Stadt an ihren heutigen Standort verlegt und die Stadt erhielt ihren heutigen Namen Elche (auf arabisch „Alsh“ gesprochen). Nach fünf arabischen Jahrhunderten wurde Elche 1250 von einem kastilischen Heer erobert, 1296 wurde das kastilische Herrschaftsgebiet von Aragon angegriffen und Elche in das aragonesische Königreich Valencia eingegliedert.


Archäologische Ausgrabungen


Mariendarstellungen sind zahlreich zu sehen.


Der Torre del Consell aus dem 16.Jh. ist der Sitz der Stadtregierung von Elche.


Graffiti im Flussbett


Eine Bank.


Die größte Palme ist die Palmera Imperial („Kaiserliche Palme“), die mit ihren sieben Stämmen wie ein Kerzenleuchter aussieht. Ihren Namen erhielt sie, da der Palmengarten 1894 von der österreichischen Kaiserin Elisabeth („Sisi“) besucht worden war.

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