Sonntag, 8. März 2015

Purbach am Neusiedler See

7.3.2015

Im burgenländischen Purbach wurde ein Fußballspiel. besucht. Rund 2.800 Menschen leben hier.

Das ungarische Purbach (Feketeváros) lag in der im Mittelalter und der frühen Neuzeit von vielen Kriegen erschütterten ungarisch-österreichischen Grenzregion. An der Wende vom 11. zum 12.Jh. errichteten hier deutschsprachige Siedler eine befestigte Anlage. Von jener „Burg“ und dem durch den Ort fließenden „Burgbach“ stammt der Ortsname Purbach. 1273 wurde die Purbacher Burg von böhmisch-österreichischen Heer des böhmischen Königs Ottokar zerstört und nicht wieder aufgebaut. Das Dorf selbst war im Mittelalter von einem Graben und hölzernen Palisaden umgeben. Im Zuge der kriegerischen Bedrohungen des 17.Jh. durch osmanische Heere wurde von 1630 bis 1634 eine steinerne Mauer um Purbach gebaut, die in Resten heute noch zu sehen ist. Hier das Ruster Tor.


Straßenszene


Die Pfarrkirche hl. Nikolaus wurde in den Jahren 1674 bis 1677 errichtet, eine Pfarrkirche bestand hier aber bereits seit dem 12.Jh. Der Turm ist mit 53 Metern der zweithöchste Turm des Burgenlands.


Inneres Tor des stark befestigten Türkentor der Mauern des 17.Jh.


Außenansicht des Türkentors mitsamt Mauerresten an den Seiten.


Durch die Grenzlage wurde Purbach immer wieder von verschiedenen Heeren zerstört und geplündert. 1529 und 1532 waren dies türkische Soldaten. Daraus entspann sich eine Sage. Ein türkischer Soldat wäre betrunken vom Wein nach der Plünderung des Orts eingeschlafen und hätte sich in einem Rauchfang versteckt, als er aufwachte und seine Truppe bereits abgezogen war, während die Bevölkerung zurückkehrte. Er wäre durch Anzünden des Feuers unterhalb vertrieben und gegen Annahme des christlichen Glaubens und Knechtschaft beim Bauern am Leben gelassen worden. Ob und inwiefern die Sage einen wahren Kern hat, läßt sich nicht mehr belegen. Von einer Taufe eines Türken ist aus der betreffenden Zeit nichts bekannt. Mehr als ein Jahrhundert später wurden aber wurde am 7.12.1669 in Purbach ein Türke und am 15.11.1669 eine Türkin getauft.


Eine bekannte kleine steinerne Statue eines aus dem Rauchfang schauenden Mannes in orientalischer Kleidung ziert den Rauchfang des angeblichen Hauses des Geschehens. Das Haus ist mit dieser Hinweistafel gegenüber auch gut ausgeschildert, der Rauchfang in der Finsternis aber leider nicht beleuchtet und nicht zu erkennen.


Strohgedeckter Brunnen.


Rest eines alten Wehrturms der Mauern des 17.Jh.

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