Sonntag, 7. Oktober 2012

Perchtoldsdorf

6.10.2012

Perchtoldsdorf ist eine klassische Wiener Speckgürtel-Gemeinde im Südwesten der Stadt. Ein Fußballspiel war Anlaß eines kleinen Rundgangs. Aufgrund des historischen Kerns gibt es mehr kleinstädtisches Ambiente als in Nachbarorten. 14.600 Menschen leben hier.

Hauptsehenswürdigkeit Perchtoldsdorfs sind die Burgruine und ehemalige Wehranlage rund um die Kirche am Hauptplatz.


Der zwischen 1450 und 1521 erbaute, 60 Meter hohe spätgotische Wehrturm ist der größte erhaltene Turm seiner Art in Österreich. Er wurde dient zugleich als Kirchturm der nebenanliegenden Pfarrkirche. Seit 1791 steht er frei.


Die Pfarrkirche aus dem 14./15.Jh.


Links Teil der Burgruine, vorne die Martinskapelle aus dem Jahr 1520.


Im Vordergrund ein Rest der Burgmauer. Die Ursprünge der Burg dürften auf die Grenzbestigungen der Babenberger um das Jahr 1000 zurückgehen. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Holzbefestigungen durch Steinmauern ersetzt und diente verschiedenen Adeligen. In Kriegen wurde sie zerstört und wiederaufgebaut. Die zuletzt 1490 zerstörte Anlage wurde dann Anfang des 16.Jh. von der Gemeinde und den umliegenden Orten als Fluchtburg und Wehranlage für die Einwohnerinnen und Einwohner wiederhergestellt und erfüllte diesen Zweck schon bei der ersten Türkenbelagerung Wien 1529, bei welcher der Ort zerstört wurde, aber die Burg Schutz bot. Bei der Neuauflage 1683 hielt die Anlage den osmanischen Truppen allerdings nicht stand, der Ort und die Burg wurden erobert und niedergebrannt und viele Menschen dabei und danach umgebracht. Seither steht hier nur mehr eine Ruine, 1794 wurde die innere Burgmauer abgerissen.


In den 1960er Jahren wurde ein Trakt renoviert und zu einem Kulturzentrum ausgebaut.


Blick auf den Marktplatz


Das Rathaus, ein spätgotisches Bürgerhaus, das seit 1554 als Rathaus dient. Die spätgotische Fassadenmalerei von 1526 wurde rekonstruiert.


Der Knappenhof, im Mittelalter landesfürstlicher Lehenhof, der Mitte des 18.Jh. im Barockstil zu einem kleinen Schloß umgebaut und mit einer barocken Parkanlage versehen wurde.



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