Freitag, 8. August 2008

ÖZP 2008/1



Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft
2008/1
132 S.






Die ÖZP widmet sich in der ersten Ausgabe 2008 der vergleichenden Parteienforschung. Interessante Artikel über ost- und westeuropäische Parteiensysteme im Vergleich und die Diskussion des Topos vom "Ende der Mitgliederpartei". Ulrich von Alemann und Tim Sier kommen zum Schluß, die Mitgliederpartei verliere in Westeuropa "vielleicht an Profil, ihr derzeitiger Charakter und ihre Arbeitsweise bleiben aber weitgehend erhalten. Die numerischen Verluste mögen Zeichen für eine Krise sein, doch diese kann gemildert oder behoben werden. Das "Ende der Mitgliederpartei" steht uns jedenfalls in Westeuropa noch nicht ins Haus."

Methodisch tu' ich mir ja immer mir den Schaugrafiken schwer, da ich sie einfach nicht verstehe. Genauso wie mir Formeln zur Beschreibung eines politischen Verhältnisses suspekt sind. Ich lese Kurven und Tabellen mit großem Interesse, aber programmatische Konvergenz von Parteien mit einem "Übereinstimmungsindex Ü = 1 - ½ Σ |Pa - Pb|" zu erklären oder eine "politische Kultur der Migration und Interkulturalität bzw. der internen Offenheit/Geschlossenheit" mit TpK = Σ (9.1, 9.2, ..., 9.11, 9.14)/12 anzugeben ist mir schlicht unverständlich. Da frage ich mich immer, ob mich der Zweifel am der Aussagekraft des Versuchs, politische Komplexität mathematisch darstellen zu wollen, zur Verständnisblockade führt oder das mangelnde mathematische Verständnis, das hier funktionalem Analphabetismus gleichkommt, zur Anzweiflung führt.

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