Sonntag, 16. Februar 2025
Termoli
15.2.2025
In der italienischen Stadt Termoli habe ich ein Fußballspiel besucht. 32.000 Menschen leben hier.
An der Adria.
Die historische Altstadt liegt auf einer in das Meer hinausragenden Halbinsel, umgeben von massiven Stadtmauern, die auf die kriegerische Vergangenheit hindeuten.
Das Castello Svevo wurde 1240 als Turmburg rund um den älteren, bereits aus dem 12.Jh. aus normannischer Herrschaftszeit stammenden Turm erbaut und hat ihren Namen als „schwäbische“ Burg aufgrund ihrer Errichtungszeit unter Herrschaft des Königs Friedrich II., der ein Befestigungssystem von Burgen an der Meeresgrenze schaffen ließ. Zuvor hatte der Angriff einer mit Friedrichs Gegner Papst Gregor IX. verbündeten venezianischen Flotte die Befestigungen von Termoli zerstört. In späteren Jahrhunderten wurde die Festungsanlage umgebaut und modernisiert. 1566 griff eine Flotte des Osmanischen Reichs Termoli an, beschädigte die Festung und plünderte und brannte die Stadt nieder.
Straßenszenen
Am Meer.
Der Dom (Basilica Cattedrale di S. Maria della Purificazione) wurde im 12./13.Jh. in romanischem Stil, der teilweise schon in die Gotik übegring, errichtet. Zuvor standen hier Vorgängerkirchen aus dem 6.Jh. und dem 11.Jh., die an der Stelle eines antiken römischen Castor-und-Pollux-Tempels gebaut wurden. Das Erdbeben von 1456 und die Zerstörung der Stadt durch den Angriff einer osmanischen Flotte 1566 beschädigten die Kathedrale. Erst im 18.Jh. wurde sie mitsamt einem barocken Umbau des Innenraums wieder restauriert. In einem von den 1930er bis in die 1960er Jahre laufenden Umbau wurde die barocke Gestaltung entfernt und der Kirchenraum in einen kahlen Raum gestaltet, wie man ihn sich damals als ursprünglich vorstellte.
Altstadtgassen
Termoli hat den einzigen Meereshafen in der Region Molise.
Straßenszenen. Nach der italienischen Kriegserklärung an die Habsburgermonarchie im Laufe des Ersten Weltkriegs 1915 war Termoli eine der italienischen Küstenstädte an der Adria, die gleich am nächsten Tag am 24. Mai 1915 von der österreichisch-ungarischen Marine bombardiert wurden. Im Juli 1915 erfolgte ein zweites Bombardement von See her. Durch Termoli verläuft die für den Transport wichtige Eisenbahnlinie entlang der Küste.
Freitag, 7. Februar 2025
Rottenegg
7.2.2025
In Rottenegg im oberösterreichischen Mühlviertel habe ich ein Fußballspiel besucht. 440 Menschen leben in der zur Gemeinde St. Gotthard im Mühlkreis gehörenden Ortschaft Rottenegg.
Der Bahnhof Rottenegg an der von Linz-Urfahr nach Aigen-Schlägl führenden, 1885 bis 1888 errichteten Mühlkreisbahn befindet sich auf dem Gemeindegebiet von Walding, wodurch Rottenegg hier ein Ortsteil der Gemeinde Walding ist.
Die Burgruine Rottenegg steht auf einer Anhöhe über der Ortschaft. Im Jahr 1285 wurde die Burg in einer Urkunde des Stifts Wilhering erstmals schriftlich erwähnt. Sie war über die Jahrhunderte im Besitz verschiedener Adeliger, die hier ihre Herrschaft über die Bevölkerung militärisch sicherten. Um 1620 ließen die damaligen Burgherren die Burg von der Festung zu einem für sie wohnlicheren repräsentativen Schloss umbauen. Anfang des 18.Jh. wurde die Anlage verlassen und verfiel zur Ruine. Übriggeblieben ist heute nur mehr der Palas, der Wohnturm der mittelalterlichen Burg.
Der einstige Meierhof neben der Burg, die landwirtschaftliche Gutsherrschaftsbetrieb zur Finanzierung des Luxuslebens der Adeligen, ist auch noch gut zu sehen.
Der Name Rottenegg kommt wohl vom mittelhochdeutschen rôt, was von einer entsprechend roten Gesteinsfärbung oder einem Anstrich der Burgmauern kommen kann, und dem mittelhochdeutsche egge oder eck, was eine vorspringende, seitlich abfallende Geländekante (Ecke) beschreibt. Rottenegg liegt also am roten Eck. Später entstand aber eine Sage, wonach einmal in einem rot angestrichenen Eck eine Burgherrin eingemauert worden sein soll, welche ihrer Magd das Ertränken von Kindern angeschafft habe.
Straßenszenen. Rottenegg ist die bevölkerungsreichste Ortschaft der aus acht Orten bestehenden Gemeinde St. Gotthard im Mühlkreis. Hier befinden sich u.a. auch das Gemeindeamt, Kindergarten und Freizeitzentrum.
In Rottenegg fließen die Flussläufe von Großer Rodl und Kleiner Rodl zur Rodl zusammen.
Im Jahr 1920 nahm der damals 23-jährige Josef Karl in einer Schmiede mit einer durch ein Wasserrad angetriebenen Gleichstrommaschine die Produktion von elektrischem Strom auf. 1924 wurde das Kraftwerk Rottenegg I errichtet (1959 folgte ein Kraftwerk Rottenegg II). Das seit 105 Jahren bestehende Familienunternehmen Karlstrom ist hier der regionale Stromversorger.
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