Mittwoch, 10. Juli 2024

Stadtschlaining

10.7.2024

Im südburgenländischen Stadtschlaining habe ich ein Fußballspiel besucht. 1.970 Menschen leben hier in der aus fünf Ortschaften bestehenden Stadtgemeinde Stadtschlaining, wobei es im Ort Stadtschlaining selbst 680 Leute sind.

Die Burg Schlaining wurde im 12./13.Jh. errichtet und im Jahr 1271 in lateinischer Sprache als castrum Zloynuk erstmals schriftlich erwähnt. Der Burggraben ist heute als Veranstaltungsplatz genutzt. Zur Nutzung der für Kriege gebauten Anlage für den Frieden wurde 1982 ein Verein gegründet, aus dem 1983 das Österreichische Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung wurde, das hier verschiedene Aktivitäten und Veranstaltungen zum Thema organisiert.


Straßenszenen. Im Lauf der Jahrhunderte herrschten verschiedene Adelige hier über die Bevölkerung. Von 1471 bis 1949 gehörte die Herrschaft den ungarischen Fürsten Batthyány. Ihr letzter Magnat war Lajos Batthyány, der in der ungarischen Revolution von 1848/49 ungarischer Ministerpräsident war. Nach der Niederschlagung der Revolution in blutigem Krieg durch die Truppen der Habsburgermonarchie und ihre Verbündeten, unterwarf er sich zwar Kaiser Franz Joseph, wurde aber dennoch durch ein Erschießungskommando im Namen des Kaisers (und ungarischen Königs) hingerichtet.


Am Hauptplatz von Stadtschlaining steht die im 18.Jh. errichtete ehemalige Synagoge. Sie zeigt von der einst Bedeutung der großen jüdischen Gemeinde, deren Ansiedlung spätestens 1680 von den hier herrschenden Batthyány gegen Zahlung von Schutzgeld zugelassen worden war, 1865 lebten hier 650 Jüdinnen und Juden, was 40% der Bevölkerung ausmachte. Mit der staatlichen Gleichberechtigung und damit Möglichkeit, auch anderswo leben zu können, verließen später die meisten den Ort. Die Nazis verwüsteten die Synagoge 1938, vertrieben die letzten hier lebenden 19 Jüdinnen und Juden und raubten ihren Besitz. Heute ist in dem Gebäude ein teil der Ausstellung des ÖSFK.


Hauptplatz mit Brunnen, der an einen Besuch Kaiser Franz Josephs hier 1857 erinnert. Im damaligen Ungarn hier in ungarischer Sprache.


Katholische Kirche


Evangelische Kirche

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