12.8.2017
Im niederösterreichischen Theresienfeld wurde ein Fußballspiel besucht. 3.300 Menschen leben hier.
Die Ortschaft wurde 1763 unter der Regierungszeit von Kaiserin Maria Theresia als Kolonistendorf auf staatliche Anordnung gegründet, um die nur als Weideland verwendete Wiener Neustädter Heide intensiver zu nutzen. Auch die Gründung der k.k. Ackerbaukolonie Theresienfeld konnte das Problem des Wassermangels für stärkere landwirtschaftliche Nutzung aber nicht wirklich beheben. Hier war der wirtschaftsplanerische Gedanke mehr Wunschvorstellung als Realitätssinn. Im Steinfeld lebten wenige Menschen. Theresiendorf ist die einzige Ortsgründung Maria Theresias auf dem Gebiet des heutigen Österreich, im damaligen Herrschaftsgebiet Maria Theresias gab es einige weitere. So gibt es mehrere tschechische Orte namens Terezín (auf deutsch hießen sie Theresienstadt, Theresiendorf, Theresienthal, Theresienstein, Theresienfeld oder Theresienhof) und die damals ungarische Stadt Maria-Theresiopel, das heute serbische Subotica.
Die Statue Maria Theresias vor der Kirche ist ungewöhnlich, da sie die Kaiserin stehend und nicht sitzend zeigt, wie es die übliche Form ihrer Standbilder wäre. Im Entstehungsjahr 1928 kümmerte man sich offenbar nicht mehr um die Herrschaftsinszenierungsvorgaben der Habsburgermonarchie.
Theresienfeld wurde als langgestrecktes Dorf an der breiten Hauptstraße, der Reichsstraße von Wien nach Graz, angelegt. Auf beiden Seiten wurden in Abständen von ca. 100 Metern Bauernhäuser erbaut. Ein 5,3 km langer Kanal von der Piesting bei Wöllersdorf führt bis heute das notwendige Wasser heran.
Fast die Hälfte der ersten Siedlerinnen und Siedler des 18.Jh. stammte aus Tirol. An sie erinnern die traditionellen Hofnamen der Häuser und die Benennung des künstlichen Bewässerungssystems als Tirolerbach.
Die spätbarocke katholische Pfarrkirche wurde 1768 geweiht. Nachdem 1767 mit dem Bau begonnen worden war, wurde der Rohbau 1768 durch ein Erdbeben beschädigt, woraufhin die Kirche umgeplant und niedriger gebaut wurde.
Straßenszenen
Die heutige Landesberufsschule war ab 1821 Landschloss eines Wiener Neustädter Spinnfabriksbesitzers. Ab 1912 gehörte das Gebäude der Kongregation der Schwestern vom Guten Hirten, die es zu einem Kloster umbauen, aufstocken und den Glockenturm errichten ließen. Seit 1955 wird das Gebäude als Landesberufsschule genutzt.
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