19.2.2017
Im ungarischen Siófok am Plattensee, ungarisch Balaton, wurde ein Fußballspiel besucht. 25.000 Menschen leben hier.
Der Bahnhof wurde 1861 an der neuen Bahnlinie am Südufer des Balaton eröffnet Im 19.Jh. entwickelte sich mit dem Eisenbahnverkehr der Badetourismus.
Eine Grünfläche namens Millenium-Park vor dem Bahnhof
Im Pavillon sitzt eine Statue des Operettenkomponisten Emmerich Kálmán (ungarisch Kálmán Imre), der 1882 in Siófok als Imre Koppstein geboren wurde und die ersten zehn Jahre seines Lebens hier lebte.
Das als Museum eingerichtetes Haus der Familie Koppstein ist neben dem Bahnhof ist zu besichtigen. 1892 zog sie nach Budapest um, der Familienname wurde zu Kálmán magyarisiert. 1908 übersiedelte Emmerich Kálmán nach Wien und feierte große Erfolge als Komponist mit seinen Operetten (Die Csárdásfürstin, Gräfin Mariza oder Die Zirkusprinzessin). 1938 musste er als Jude vor der Verfolgung durch die Nazis flüchten. Er rettete sein Leben durch Flucht über Zürich nach Paris und dann weiter in die USA.
Eine Skulpturengruppe namens Mártírok szoborcsoport (Märtyrerstatue) des Bildhauers Imre Varga, die ursprünglich zu einem 1985 in Kaposvar aufgestellten Denkmal gehörte, das aber nach dem Fall des kommunistischen Regimes 1991 entfernt wurde. 1996 wurden die hier zu sehenden Teile (ohne Lenin etc.) hier aufgestellt.
Im Sommer ist hier Partyzone, Im Februar war es ruhiger.
Der Name der Stadt setzt sich aus den Namen des Flusses Sió und eines früheren Dorfes Fok zusammen. Die Sió-Schleuse verbindet über den Sió-Kanal den Plattensee mit der Donau. Die erste Schleuse wurde 1863 gebaut, da sich aufgrund des Baus der südlichen Eisenbahnlinie das Wasserniveau des Sees gesenkt hatte. Die aus den 1940er Jahren stammenden Haupteinrichtungen des Hafens sind die Wasserablasseinrichtung und Schiffschleuse.
Am Kanal.
Am See. Im Uferbereich war der Plattensee zugefroren.
An der Grenze zwischen Eis und Wasserlöchern schliefen Gruppen von Enten.
Siófok ist die größte Stadt am Plattensee.
Straßenszenen
Der 1912 errichtete historische Wasserturm im Zentrum der Stadt ist mit einer Höhe von 45 m das höchste Bauwerk der Stadt. Seit den 1990er Jahren dient er nicht mehr der Wasserversorgung der Stadt und wurde 2011 zum Aussichtsturm samt Lift ausgebaut.
Die barocke katholische Marienkirche aus dem 18.Jh
Die evangelische Kirche wurde 1992 eröffnet. Sie wurde im hässlichen Stil des Architekten Imre Makovecz errichtet.
Mit der Entwicklung Siófoks zum Fremdenverkehrsort und dem Wachstum der Stadt entstand im 19.Jh. auch eine jüdische Gemeinde. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Antisemitismus immer stärker. 1938 hielten deutsche Touristen eine judenfeindliche Demonstration in Siófok ab. Im Zuge der ungarischen Diskriminierungsgesetze wurden 1940 touristische Einrichtungen wie Ferienhäusern, die Jüdinnen oder Juden gehörten, vom Staat geraubt und unter andersgläubigen Einwohner verteilt. Nach dem Holocaust kehrten 72 jüdische Überlebende nach Siófok zurück und weihten 1947 die verwüstete Synagoge aus dem Jahr 1869 neu ein. Nachdem die jüdische Gemeinde aber immer kleiner geworden war, wurde die alte Synagoge in den 1980er Jahren abgerissen und 1986 die neue Synagoge errichtet, die nur im Sommer für Gottesdiente für Touristinnen und Touristen geöffnet ist.
2014 wurde ein Denkmal zur Erinnerung eingeweiht. Als im März 1944 die deutsche Wehrmacht in Ungarn einmarschierte, lebten noch etwa 300 Jüdinnen und Juden in Siófok. 80 von ihnen wurden noch im April in das KZ Mauthausen deportiert, weitere 85 zur Zwangsarbeit verpflichtet. 60 jüdische Männer aus Siófok kamen im Arbeitsdienst der ungarischen Armee ums Leben. Am 29. Juni 1944 verschleppte die ungarische Gendarmerie alle in der Stadt verbliebenen 197 Jüdinnen und Juden in das Ghetto von Veszprém, von wo aus sie über Sárvár nach Auschwitz-Birkenau deportiert wurden. Die meisten wurden unmittelbar nach ihrer Ankunft in der Gaskammer ermordet, darunter 34 Kinder.
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