Sonntag, 31. März 2019

Kyjov

31.3.2019

Im tschechischen Kyjov (deutsch früher Gaya) wurde ein Fußballspiel besucht. 11.300 Menschen leben hier.

Das Schloss Kyjov wurde 1548 als Renaissanceschloss errichtet und im 18.Jh. umgebaut. 1911 wurde die Fassade mit Pseudorenaissancesgraffitoschmuck versehen. Seit 1928 ist hier das Stadtmuseum.

Kyjov wurde 1126 erstmals schriftlich erwähnt. Ab 1201 wurde der Ort als kleine Stadt bezeichnet. Ab 1284 durfte mit königlicher Erlaubnis eine Stadtmauer errichtet werden und 1515 erhielt man offiziell das Stadtrecht. Bis 1539 gehörte Kyjov dem Kloster Hradisko bei Olmütz und dann verschiedenen Adeligen bis sich Kyjov 1548 zusammen mit dem Dorf Bukovany aus der Untertänigkeit freikaufen konnte. Die Herrschaftsrechte über die Bevölkerung besaßen diverse Adelige weiterhin.


Das Rathaus auf dem Marktplatz (heute Masarykovo náměstí) wurde 1561/62 im Renaissance-Stil nach Plänen italienischer Architekten errichtet.


2002 wurde ein Gedenkstein an der Stelle der ca. 1610 errichteten ersten und 1851/52 gebauten zweiten größeren jüdischen Synagoge im heutigen Park hinter dem Rathaus aufgestellt. Die Synagoge war das Zentrum der seit dem 16.Jh. bestehenden großen jüdischen Gemeinde der Stadt. Unter der deutschen Besetzung im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude verwüstet und die nach der Deportation und großteils Ermordung von 347 Jüdinnen und Juden durch die Nazis leerstehende ehemalige Synagoge Anfang 1962 im Rahmen der Stadtsanierung abgerissen. In der Stadt waren von den Nazis und Behörden die mährischen Jüdinnen und Juden gesammelt worden, um sie in die Konzentrations- und Vernichtungslager zu deportieren. Zu Beginn des Jahres 1943 wurden von hier aus in vier großen Transporten etwa 2.800 Menschen aus der Region in das KZ Theresienstadt deportiert.

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